Kirchenpräsident Christian Schad: „Hoffnung auf Brückenbauer in der Ökumene“

Stellungnahme von Kirchenpräsident Christian Schad zur Papstwahl.

"Mit der Wahl des Argentiniers Jorge Mario Kardinal Bergoglio haben sich die Kardinäle für den ersten nichteuropäischen Papst entschieden. Sowohl die Wahl seines Namens „Franziskus“ als auch sein Engagement für Gerechtigkeit stehen für eine Spiritualität, die Gebet und Weltzugewandtheit miteinander verbindet.   

Wir gratulieren ihm als Protestanten von Herzen und wünschen ihm für sein neues Amt Gottes Segen. Möge er ein Glaubensförderer sein innerhalb seiner eigenen Kirche und über deren Grenzen hinaus.

Der neue Papst, der im konfessionell paritätischen Deutschland promoviert wurde, weiß, dass das Gemeinsame und Verbindende zwischen den Kirchen weitaus größer ist, als das, was uns noch trennt.

Unterschiede klar zu benennen, ist das eine; auf dem Weg zur Einheit – und das heißt zur wechselseitigen Anerkennung der Kirchen voranzuschreiten, ist das heute Entscheidende. Damit steht und fällt auch die Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses in der Gegenwart.

Der Papst wird selbst als „pontifex maximus“ bezeichnet, als der große „Brückenbauer“. Dass auch   Franziskus I.   Brücken baut, innerhalb der römisch-katholischen Kirche, zwischen den Kirchen in der Ökumene, aber auch zwischen den Religionen, den unterschiedlichen Kulturen und Nationen – und dass er hilft, den unmenschlichen Riss zwischen Armen und Reichen in der Einen Welt zu überbrücken, das ist mein Wunsch.

Wir als Protestanten stehen dafür, dass in der Ökumene das Pro stärker ist als das Kontra. Als Kirchen der Reformation bringen wir unser Erbe in die Vielgestaltigkeit des einen Leibes Christi ein – und werben dafür, dass die vielstimmige Melodie des Heiligen Geistes sich auch zusammen mit dem neuen Papst mit innerer Freude und äußerer Strahlkraft entfalten kann."