Girls‘ Day und Boys´ Day – Mut machen für „ungewöhnliche“ Berufe

In der Erziehung und Kinderbetreuung ist der Frauenanteil weit überproportional. Dabei haben auch Jungs dafür ein Händchen – wie hier in einem Kinderhort.

An jedem vierten Donnerstag im April – 2013 fällt dieser Tag auf den 25. April – öffnen vor allem technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen und Forschungszentren in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab Klasse 5 (Alter 10 bis 15 Jahre).

Für Jungs (im gleichen Alter) ist der Ablauf ähnlich, nur lernen sie an diesem Tag eben Berufe mit traditionell geringem Männeranteil kennen, vor allem also in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege. Auch der Neckar-Odenwald-Kreis ist wieder dabei.

Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre eigentlichen Möglichkeiten überhaupt nicht aus; parallel dazu fehlt den Betrieben gerade in technischen und techniknahen Bereichen, in IT, Handwerk und Naturwissenschaften zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Ingenieurin statt Germanistin, Tischlerin statt Friseurin – warum nicht? Der Girls’ Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen: Seit 2001 haben bundesweit weit über 1.200.000 Mädchen teilgenommen.
Technische Firmen, Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen tragen im Vorfeld spezielle Girls´ Day-Veranstaltungen auf der Aktionslandkarte unter www.girls-day.de ein. Dabei öffnen Unternehmen und Organisationen am Aktionstag alle Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind: Labore, Büros, Werkstätten. In Workshops und bei Aktionen gewinnen die Mädchen Einblick in die Praxis und erproben praktisch ihre Fähigkeiten im technischen Bereich. Sie erhalten direkte Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte knüpfen. Noch ist, die Angebote im Neckar-Odenwald-Kreis betreffend, „Luft nach oben“; obwohl doch auch die Firmen profitieren können.

Tatsächlich verzeichnen gerade Unternehmen, die erfolgreich spezielle "Mädchen-Tage" realisierten, eine steigende Anzahl junger Frauen, die bei ihnen in einen technischen oder techniknahen Beruf einsteigen.

Auch die Angebote für die Jungen, die ihre Potentiale ebenfalls nicht optimal nutzen und sich im Umkehrschluss tendenziell von „typisch weiblichen“ Berufen fernhalten, sind derzeit noch recht überschaubar auf www.boys-day.de. Auf allen politischen Ebenen, von Landrat Dr. Achim Brötel bis hin zu Bundesministerin Dr. Kristina Schröder, wird einerseits zur Bereitstellung von Angeboten und andererseits zur Teilnahme der Mädchen und Jungen aufgerufen.

Beides ist einfach: Auf den stark frequentierten Homepages können sich Unternehmen mit ihren Aktionen und teilnehmende Mädchen und Jungen eintragen. Die Seiten werden täglich aktualisiert und informieren zu allen Fragen von Schülerinnen und Schülern, von teilnehmenden Unternehmen und Organisationen, von Lehrkräften und Eltern.