„Beistehen statt rumstehen“

Für ihr couragiertes Verhalten wurden die 27-jährige Annika-Louise WERNER, der 24 Jahre alte Alexander JETHWA und der 25-jährige Ralf PLOTETZKI vom Leiter des Heidelberger Bürgeramts Herrn Bernd Köster, dem Leiter der Heidelberger Kriminalpolizei Herrn Kriminaldirektor Siegfried Kollmar und Herrn Reiner Greulich, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e.V., im Rahmen der Aktion „Beistehen statt rumstehen“ geehrt.

Die drei Studenten bemerkten am späten Abend des 22. Dezember 2012 einen Zwischenfall in der Heidelberger Hauptstraße, wobei drei jugendliche Angreifer vier andere Personen attackierten. Ohne zu Zögern schritten sie ein und konnten den Angriff durch ihr engagiertes Auftreten unterbinden. Durch das couragierte Einschreiten der Zeugen ließen die Angreifer von ihren Opfern ab und flüchteten. Drei ihrer vier Opfer erlitten Verletzungen, die ihnen durch Schläge beigebracht worden waren.

Die tatverdächtigen Jugendlichen konnten im Laufe der polizeilichen Ermittlungen identifiziert werden. Ihnen wird auch zur Last gelegt, in derselben Nacht noch zwei weitere Raubüberfälle auf Passanten begangen zu haben.
Frau Werner, Herr Jethwa und Herr Plotetzki haben durch ihr zivilcouragiertes Handeln eine schwere Straftat unterbunden. Hierfür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung.  

„Beistehen statt Rumstehen“

Die Initiative der Präventionsvereine Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V., Prävention Rhein-Neckar e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V., richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierten Aktion TU WAS aus.

Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, in Heidelberg oder in Mannheim couragiert handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.  

Aktion „TU WAS“

Das Ziel der Aktion TU WAS, eine "Initiative für mehr Zivilcourage" ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.

  • ·    Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
  • ·    Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
  • ·    Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
  • ·    Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
  • ·    Ich kümmere mich um Opfer.
  • ·    Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, einen Täter aus der Distanz heraus anzusprechen, über Handy Hilfe zu organisieren oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.

Bürgerinnen und Bürger schreiten immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, eine Tat aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für Kriminalität bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf niemand an den Tag legen.

Die sechs praktischen Regeln sind auch in allen S-Bahnen und Zügen der Region und auf einem Linienbus der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH zu sehen.  Dass man Zivilcourage auch lernen kann, zeigen die Präventionsvereine und die Polizei mit dem Angebot „Schnell weg – zwischen Panik und Gewissen“, einem dreistündigen Seminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16.   

Weitere Informationen im Internet unter:

www.sicherheid.de

www.praevention-rhein-neckar.de

www.aktion-tu-was.de

www.polizei-beratung.de