In der öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 20.03.2013, hat der Gemeinderat Edingen-Neckarhausen der Vergabeempfehlung der Feuerwehr für ein neues Drehleiterfahrzeug einstimmig zugestimmt. Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, deren Frist im Januar endete. Die Ausschreibung war in mehrere Lose für Fahrgestell, Drehleiteraufbau, feuerwehrtechnische Beladung und Funktechnik unterteilt. Bis zum Fristende hatten sich mehrere Firmen beworben.
Die technische und wirtschaftliche Bewertung der Angebote wurde – wie die Ausschreibung zuvor auch – durch ein Beschaffungsteam der Feuerwehr in Eigenleistung erstellt. Bei der Bewertung kam ein kompliziertes Punktesystem zur Anwendung, um das wirtschaftlichste Angebot herauszufinden – dies ist nicht nur vom Preis abhängig. Für die Bewertung eines solchen Angebots werden bei einer Fachfirma mindestens 3% Prozent des Vergabepreises fällig, bei Spezialfahrzeugen wie einer Drehleiter eher sogar 4%. Auf Bruttopreis von 584.163,81 Euro bezogen spart die Gemeinde durch dieses Vorgehen also etwa 17.500-23.000 Euro.
Die Vergabeempfehlung ist ein 88 Seiten starkes Dokument, das den Fraktionen im Vorfeld zur Durchsicht und Prüfung vorgelegt wurde. Die investierte Arbeit erntete in den Stellungnahmen der Fraktionen großes Lob und Anerkennung. CDU-Gemeinderat Gerhard Hund lobte die „akribische Arbeit“, sein SPD-Ratskollege Thomas Zachler nannte das Vorgehen „detailliert und transparent“. „Eine solche Vorlage bekommt man als Gemeinderat nur selten in die Hände“, konstatierte Klaus Merkle für die FDP/FWV/UBL-Fraktion. Ulrike Janson von B90/Grüne bescheinigte: „Diese Vergabeempfehlung kann sich mit professionell erstellten Schriftstücken messen.“ Auch der fraktionslose Gemeinderat Christian Volk lobte die Vorgehensweise der Feuerwehr.
Mit den Stimmen aller Fraktionen wurde die Vergabeempfehlung verabschiedet. Sie empfiehlt die Vergabe des Fahrgestells an die Firma Daimler AG Mannheim (91.218,45 Euro), des Aufbaus an die Firma Iveco Magirus Ulm (457.509,19 Euro), der feuerwehrtechnischen Beladung an die Firma Bittiger GmbH Kehl (33.329,52 Euro) und der Funktechnik an die Firma Iveco Magirus Ulm (2106,65 Euro, alle Preise brutto). Von der Gesamtsumme von 584.163,81 Euro trägt die Gemeinde Edingen-Neckarhausen einen Anteil von knapp 400.000 Euro, der Rest wird über einen Zuschuss des Landkreises finanziert. Bürgermeister Marsch zeigte sich mit der Finanzierung zufrieden: Durch die Arbeit der Feuerwehr und der Gemeinde konnte ein Ergebnis erzielt werden, mit der man zufrieden sein könne – schließlich hatte die Gemeinde mehr als die doppelte Summe für die Anschaffung veranschlagt.
Bis zur Auslieferung der Drehleiter, die über ein Gelenkteil und damit völlig neue taktische Möglichkeiten verfüge, vergehen nun weitere Monate. Die Auslieferung und Einweihung ist frühestens für Ende 2013, eher Frühjahr 2014 geplant.