Nach rund 44 Jahren „Kindergartenzeit“ hat sich Waltraud Salewsky-Niemes in den Ruhestand verabschiedet. Zuletzt war sie Leiterin der städtischen Kindertagesstätte Gimmeldingen, ihre Nachfolgerin ist die aus Königsbach stammende Tanja Schad. Die 33-Jährige plant keinen großen „Cut“, hat sich aber vorgenommen das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ in Angriff zu nehmen. „Die Ausbildungen dazu habe ich alle schon abgeschlossen.“
Salewky-Niemes hat in den vielen Jahren allerlei an Wechseln erlebt. „Die Familienstrukturen haben sich verändert. Die Kinder sind, wie auch die Welt, unruhiger geworden“, sagt die 63-jährige Mußbacherin. Auch seien nach Jahrzehnten wieder Spiele aufgetaucht, die man schon früher spielte, „allerdings heißen sie heute anders“. Dazu zählten beispielsweise Bilder legen oder Weben. „Lange wurde viel über Kopf und Verstand gemacht, inzwischen hat man gemerkt, dass spielen wichtig ist, um eigene Erfahrungen zu sammeln.“
Besonders geschätzt, sagt die Kitaleiterin, habe sie die Zusammenarbeit mit den Eltern. „Es war schön, wenn wir gemeinsam Ideen verwirklichen konnten. Da waren schon mal Bonbons wie ein Sonnensegel oder besonderes Spielzeug dabei.“ Auch sei das Außengelände mit Zuschüssen der Stadt auf Elterninitiative neu gestaltet worden.
Lehrerin oder Kindergärtnerin – diese beiden Berufe hätten vor fast fünfzig Jahren zur Diskussion gestanden, erinnert sich Waltraud Salewky-Niemes. „Ich bin kein Mensch, der sich ins Büro setzen kann.“ Ihr Fazit: „Ich würde wieder Kindergärtnerin werden.“
Nach der Entlassung aus der Volksschule 1965 war Waltraud Salewky-Niemes zunächst Lehrling im Steuerfach bei der Stadtverwaltung. Dem folgten die Ausbildung zur Haushaltshilfe, die Fachschule für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen und 1969 dann der Abschluss der Fachschule. Im September 1971 begann Salewky-Niemes als Leiterin im evangelischen Kindergarten Mußbach. Dieser wurde 1975 ais baulichen Gründen geschlossen und dafür im Juni 1975 der Kindergarten Mußbach mit vier Gruppen eröffnet.