Deutsche Krebshilfe fördert MDS-Verbundprojekt mit 3 Millionen Euro

Die Deutsche Krebshilfe fördert ein Verbundprojekt zu Myelodysplastischen Syndromen über drei Jahre mit 3 Millionen Euro. Ziel ist die Behandlung einer großen Zahl von Patienten mit diesen Erkrankungen des Knochenmarks nach einheitlichen Qualitätsstandards, sowie gleichzeitig eine systematische Erforschung der Mechanismen, die zu diesen Erkrankungen führen.

Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die von einer ineffektiven Blutbildung im Knochenmark gekennzeichnet sind. Mit diesen Erkrankungen ist ein hohes Risiko verbunden, Akute Myeloische Leukämie, eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, zu entwickeln.

Das mittlere Erkrankungsalter für Patienten mit MDS liegt bei etwa 68 Jahren. Von 100.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr zwischen drei und 15 Personen an MDS. Noch höher ist die Zahl der Betroffenen im Alter: Von den über 85-Jährigen erkranken jedes Jahr etwa 30 von 100.000 Menschen neu an MDS. Auf der Grundlage dieser epidemiologischen Daten rechnet man alleine in Deutschland jährlich mit 4.000 bis 6.000 Neuerkrankungen.

"Durch die gemeinsame und koordinierte Untersuchung von Blut- und Knochenmarkzellen einer Vielzahl von Patienten mit MDS bietet dieses Verbundprojekt die große Chance, neue valide Erkenntnisse zu erlangen. Wir rechnen damit, den betroffenen Patienten damit rasch zu einer verbesserten Diagnostik und Therapie verhelfen zu können", erklärt Professor Dr. Wolf-Karsten Hofmann, Direktor der III. Medizinischen Klinik für Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Mannheim und Sprecher des Forschungsverbundes.

Von insgesamt zehn der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Projekte widmen sich sechs der Grundlagenforschung, vier Projekte beschäftigen sich mit einer standardisierten und zentralen Diagnostik, inklusive dem Aufbau einer Biobank von Gewebeproben der MDS-Patienten. Die grundlagenwissenschaftlichen Teilprojekte sollen vor allem neue Erkenntnisse zur Biologie der alternden hämatopoetischen Stammzelle und damit zur Pathophysiologie der Myelodysplastischen Syndrome liefern.

An dem Verbundprojekt beteiligen sich erfahrene Forschergruppen aus Düsseldorf, Freiburg, Göttingen, Hannover, Mannheim und Regensburg, die seit langem Myelodysplastische Syndrome intensiv erforschen und damit bereits in der Vergangenheit nachhaltig zu neuen Erkenntnissen beigetragen haben. Das von der Deutschen Krebshilfe geförderte Verbundprojekt wird die Vernetzung und den wissenschaftlichen Austausch dieser Gruppen untereinander weiter fördern.