Du warst ein Glücksfall für die Stadt Schifferstadt“ – Verabschiedung des langjährigen Jagdleiters Gorch-Peter Nolte

Bürgermeisterin Ilona Volk mit Gorch-Peter Nolte

Seit zwölf Jahren ist die Jagd im Stadtwald Schifferstadt nicht mehr verpachtet, sondern wird in Eigenregie ausgeübt. Der Stadtrat hatte dies einstimmig so beschlossen und daran die Erwartung geknüpft, einen Ausgleich zwischen Jagd, Forst, Naturschutz und Naherholung herstellen zu können. Genau so lange war Gorch-Peter Nolte im Auftrag der Stadt ehrenamtlicher Jagdleiter und damit verantwortlich für Jagd und Wild im Wald. Bei einem deftigen „Stammtisch“ bei der Jagdhütte im Schifferstadter Oberwald übergab er die Verantwortung an seinen Nachfolger, Stephan Hoffmann. Als äußeres Zeichen überreichte er ihm dabei seine Kokarde, mit dem sich früher Jagdleiter als „Amtsperson“ auswiesen.

„Ära, wem Ära gebührt!“, mit diesen Worten eröffnete der ehemalige Stadtwaldförster Ernst Christian Driedger seinen kurzweiligen Beitrag zur Verabschiedung des langjährigen Jagdleiters. Gorch-Peter Nolte hatte in einer sehr schwierigen Zeit die Verantwortung für die Jagd im Stadtwald übernommen. Ein nicht angepasster Rehwildbestand ließ nach dem schlimmen Orkan „Wiebke“ die Laubholzanpflanzungen und Naturverjüngung des Waldes nicht hochkommen.

Die Wildschweine hatten in beängstigender Weise überhand genommen und zwischen Jägern und Erholungssuchenden habe es unschöne Konflikte gegeben. Diese Probleme habe Nolte in seiner ihm eigenen Weise und mit großem Engagement gelöst. Das Jagdteam habe ihn dabei großartig unterstützt. „Der Wald zeigt nun, dass die Jagd stimmt“, so Driedger. Fast überall wüchsen jetzt junge Laubbäume unter den Kiefern, ganz von alleine und ohne Zaunschutz. Die Stadt Schifferstadt habe damit hunderttausende Euro gespart und die Rehe und Wildschweine seien trotz aller Unkenrufe nicht ausgerottet; sondern zahlreich vorhanden. Deren Vermehrung müsse durch die Jagd weiterhin in einem vernünftigen Verhältnis zum Wald begrenzt werden. Den Wert eines naturnahen und gemischten Waldes sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Naturschutz hob Driedger besonders hervor und stellte fest: „Du warst ein Glücksfall für die Stadt Schifferstadt“.

Auch Driedgers Nachfolger als Förster, Georg Spang, dankte Gorch-Peter Nolte für seinen enormen Einsatz als Jagdleiter „zu jeder Tages- und Nachtzeit“ und insbesondere für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch der neue Jagdleiter Stephan Hoffmann dankte Herrn Nolte, hob dessen Engagement hervor und überreichte im Namen der Anwesenden insbesondere des Jagdteams, der Jäger und der Jagdfreunde ein Geschenk „zum Abschied als Jagdleiter, nicht als Jäger“ wie er betonte.

Marion Schleicher-Frank, zuständige Beigeordnete der Stadt Schifferstadt übergab Gorch-Peter Nolte als Dank für seine bisher geleistete Arbeit einen Ehren-Begehungsschein für den Eigenjagdbezirk und bedankte sich auch bei dessen Ehefrau Helga Nolte mit einem Blumenstrauß ausdrücklich für die jahrelange Unterstützung der Arbeit.

Bürgermeisterin Ilona Volk betonte, wie wichtig ihr das harmonische Miteinander von Jagd, Naturschutz und Naherholung sei und kündigte an, das Angebot von Gorch-Peter Nolte anzunehmen, mit ihm gemeinsam einen Abend auf dem Hochsitz zu verbringen. Dass sie dabei mehr die Stille und das Beobachten von Wild, als den nächsten Sonntagsbraten im Auge hatte, sagte sie deutlich: „Schießen wirst Du da nicht, das sag´ ich Dir!“.

Sichtlich gerührt dankte Gorch-Peter Nolte für diese Beiträge und die Geschenke. Er richtete seinen Dank auch an alle, die ihm in den letzten 12 Jahren zur Seite standen, ob Jäger, Stadtrat oder Stadtverwaltung, an die zahlreich erschienen Gäste, und vor allem an seine Ehefrau Helga: „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen!“