Krippenausbau in Mannheim im Plan

Erster Bürgermeister Specht und Bildungsbürgermeisterin Dr. Freundlieb am Bauplan für die Erweiterung des Kinderhauses Veilchenstraße

Der Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige liegt in Mannheim im Plan. Davon haben sich Erster Bürgermeister und Baudezernent Christian Specht und Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb auf drei Krippen-Baustellen in Käfertal und Vogelstang überzeugt.

„Die aktuelle dritte und vierte Ausbaustufe des Krippenbauprogramms läuft weiter unter Volldampf“, stellt Specht fest. „Die Stadt Mannheim arbeitet derzeit an 16 Kinderhäusern, in denen 390 Krippenplätze, 220 Kindergartenplätze und 40 Hortplätze neu entstehen.

Dafür investieren wir von 2011 bis 2014 insgesamt rund 53 Mio Euro. Davon fließen etwa 26 Mio Euro in städtische Kinderhäuser und ca. 27 Mio Euro als Zuschüsse an freie Träger, die noch einmal rund 515 neue Krippenplätze schaffen.“ Obwohl der lange Winter für einige Verzögerungen gesorgt hat, geht die Stadt aktuell davon aus, ihre Bauprojekte bis auf wenige Ausnahmen pünktlich fertigstellen zu können.

„Derzeit liegt die Versorgungsquote für unter Dreijährige in Mannheim bei knapp 25 Prozent und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt. Bis Ende des Jahres ist es unser Ziel, insgesamt 2762 Betreuungsplätze anzubieten“, berichtet Freundlieb und betont: „Die eigentliche Herausforderung des derzeitigen Krippenausbaus ist die Personalgewinnung. Daher investieren wir von 2012 bis 2015 insgesamt 1,6 Mio Euro in einen Attraktivitätsfonds für Erzieherinnen und Erzieher. Mit diesen Mitteln wollen wir den Standort Mannheim für pädagogische Fachkräfte attraktiver machen. Gleichzeitig bilden wir mit innovativen Maßnahmen wie dem Modellprojekt der ‚Praxisorientierten Erzieherausbildung‘ und ‚Beikräfte‘ Erzieherinnen und Erzieher aus, qualifizieren Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger und schulen in Kooperation mit dem Jobcenter geeignete Bezieher von Arbeitslosengeld II zu Erzieherinnen um.“

Die aktuell 16 Bauprojekte der Stadt Mannheim setzen sich zusammen aus neun Neubauten, vier Anbauten und drei Umbauten bzw. Umwidmungen. Dabei fallen für jede neue städtische Kinderkrippengruppe im Durchschnitt rund 640.000 Euro Investitionskosten an. Die ersten Projekte sind bereits abgeschlossen: Zum Beispiel konnte im Freiberger Ring Anfang April die neue Kinderkrippengruppe besetzt werden. Auch im Kinderhaus Dresdener Straße ist die erste neue Krippengruppe bereits im Betrieb. Dort folgen bis August 2013 zwei weitere Gruppenmit insgesamt 20 Plätzen, die in einem Anbau untergebracht werden sollen.

„Das Krippenbauprogramm ist nicht nur wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch ein kleines ‚Konjunkturpaket‘ für die regionale Bauwirtschaft“, ergänzt Specht. „Zwischen einem und zwei Drittel der Bausummen in den städtischen Kinderhäusern werden von Mannheimer Unternehmen ausgeführt. Das sichert Arbeitsplätze in unserer Stadt.“

„Der Krippenausbau wird 2013 nicht abgeschlossen sein und muss darüber hinaus weitergehen“, verdeutlicht Freundlieb. „Nach aktuellen Schätzungen liegt der tatsächliche Bedarf in Städten wie Mannheim deutlich höher als die vom Bund geschätzten 35 Prozent, die wir Ende des Jahres erreichen werden.“ Daher sind bereits jetzt außerhalb der aktuellen Krippenausbaustufe zwei weitere Kinderhäuser in Vorbereitung, die 50 neue Krippen- und 120 Kindergartenplätze bieten sollen.