Schulen aus Worms und Umgebung nehmen an kostenloser Museumswoche von „museum live“ teil

die Museeumswoche - ein museumspädagogisches Angebot der vier Wormser Museen

Unterricht mal ganz anders: Vom 8. bis 12. April 2013 hatten Schüler und ihre Lehrer während der Museumswoche von „museum live“ Gelegenheit, das museumspädagogische Angebot der vier Wormser Museen kostenlos auszuprobieren.

Da die Woche im Rahmen des „wunderhoeren“-Festivals stattfand, drehten sich die angebotenen Workshops und Seminare um die Literatur und die Musik vergangener Epochen. Fünf Schulklassen aus Worms und der Umgebung nutzten das vielseitige Angebot, das sich an den Unterrichtsfächern Musik, Deutsch sowie Geschichte orientierte und an alle Altersstuften sowie Schularten richtete. Die nächste Museumswoche findet vom 11. bis 15. November statt und thematisiert anlässlich des Wagner-Jahres den Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“.

Als die 16 Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen des Förderzentrums der Geschwister-Scholl-Schule aus Worms am vergangenen Dienstag, 9. April, das Nibelungenmuseum besuchten, staunten sie nicht schlecht: Empfangen wurden sie nämlich vom Flöte spielenden Knud Seckel, der sich ihnen als mittelalterlicher Spielmann mit Namen „Die Nachtigall vom Neckartal“ vorstellte. Bereits seit 2001 tritt Seckel in Museums- und Schulveranstaltungen als Minnesänger und Erzähler auf. Gemeinsam mit dem Spielmann stiegen die Jugendlichen dann hinab ins Mythenlabor und tauchten damit gleichzeitig ein in die vergangene Welt des Minnesangs und der Nibelungensage.

Dort präsentierte Knud Seckel den Dreizehn- und Fünfzehnjährigen authentische mittelalterliche Verse und Lieder wie das „Falkenlied“ von Kürenberg. Begleitend dazu spielte er Drehleier, Harfe, Trommel oder Dudelsack. Natürlich durfte bei einem Besuch im Nibelungenmuseum die Rezitation von Strophen des Nibelungenlieds nicht fehlen. So lernten die Jungen und Mädchen neben dem Minnesang und Bräuchen der Vergangenheit eines der wichtigsten Kulturgüter der deutschen Sprache kennen. Als die beiden Schüler Adrian und Oguzhan den Workshopleiter am Dudelsack mit Schellen und Trommel begleiteten und zum Tanz aufspielten, verwandelte sich das Mythenlabor kurzerhand in einen mittelalterlichen Festplatz. Dass die Schüler sehr interessiert und aufmerksam waren, zeigte sich auch am Ende der Veranstaltung: Da fragten sie Knud Seckel Löcher in den Bauch und wollten wissen, was es mit seiner bunten Gewandung auf sich hat und wie die Menschen im Mittelalter lebten. „Im Geschichtsunterricht beschäftigen wir uns gerade mit dieser besonderen Epoche und da ist das „museum live“-Angebot eine tolle Unterrichtsergänzung“, erklärt Anne Hoffmann, eine der Klassenlehrerinnen, und verrät: „Am Ende der Woche werde ich deshalb mit meiner Klasse auch noch den Workshop „Mittelalterliche Schreibstube“ besuchen.“

Schulen aus Worms und Umgebung nutzten das Angebot der Museumswoche

Neben dem Förderzentrum der Geschwister-Scholl-Schule nahmen auch die Pestalozzi- und die Westend-Grundschulen aus Worms an der Museumwoche teil. Aus Ludwigshafen kamen zum ersten Mal zwei Klassen des Carl Bosch-Gymnasiums und aus Nierstein die Carl Zuckmayer Realschule plus nach Worms, um einen der kostenlosen Workshops zu besuchen. „Besonders am Mittwoch herrschte bei uns viel Trubel, denn da fanden im Laufe des Vormittags gleich drei Workshops statt“, freut sich Ulrike Standke, Mitarbeiterin des Nibelungenmuseums, die mit ihren Kolleginnen die Museumswoche organisierte.

Ausblick: Museumswoche für Schulklassen im November

Die zweite Museumswoche für Schulklassen befasst sich vom 11. bis 15. November anlässlich des diesjährigen Wagner-Jubiläums mit dem berühmten Komponisten und seinem beeindruckenden Opernwerk „Der Ring des Nibelungen“. Diese Museumswoche veranstaltet „museum live“ in Kooperation mit dem Mannheimer Kinder- und Jugendtheater Schnawwl, das derzeit Wagners „Ring“ für Jugendliche ab zwölf Jahren inszeniert.

„musem live“ – Bildung zum Anfassen

Schulklassen und andere interessierte Gruppen können auch außerhalb der Schulwoche – dann allerdings kostenpflichtig – die museumspädagogischen Angebote von „museum live“ buchen. Unter www.museum-live-worms.de kann man sich über alle angebotenen Workshops und Seminare informieren.
Seit 2009 wird unter dem Slogan „museum live“ das museumspädagogische Angebot der vier Wormser Museen – Nibelungenmuseum, Museum der Stadt im Andreasstift, Museum Heylshof, Jüdisches Museum im Raschi-Haus – zusammengefasst. Das Team des Nibelungenmuseums hat „museum live“ ins Leben gerufen und koordiniert das vielfältige Angebot für die genannten Institutionen. Die Workshops und interaktiven Führungen passen sich thematisch an den allgemein gültigen Lehrplan an, richten sich aber nicht nur an Schulen. Es gibt unter anderem Angebote zu den Themen Steinzeit, Mittelalter, Nibelungen, Judentum, Reformation und Kunstgeschichte. Jede Altersgruppe ist im Programm repräsentiert: Vierjährige finden ihr Angebot im vielfältigen Programm genauso wie Erwachsene.

Die Workshops werden von erfahrenen Workshopleitern, zum Beispiel Lehrern, Historikern oder Kunstwissenschaftlern, größtenteils direkt vor Ort abgehalten, sodass die Kinder und Jugendlichen Inhalte in einer authentischen Umgebung erarbeiten.