„Nordschwarzwaldleitung“: Neubau einer Gashochdruckleitung – RP Karlsruhe leitet Planfeststellungsverfahren für den zweiten Bauabschnitt ein

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat in diesen Tagen das Planfeststellungsverfahren für den Bau und Betrieb der „Nordschwarzwaldleitung“ eingeleitet. Das Energieversorgungsunternehmen terranets bw GmbH mit Sitz in Stuttgart plant zur Erweiterung seiner Erdgashochdruckleitungen und zur Verbesserung und Sicherung der Energieversorgung in Baden-Württemberg eine Erdgasfernleitung von Au am Rhein nach Leonberg. Die Leitung hat eine Gesamtlänge von rund 71 Kilometern. Der erste Bauabschnitt von Au am Rhein bis Ettlingen wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe im Mai 2012 genehmigt.

Das jetzige Vorhaben betrifft den zweiten Bauabschnitt von Ettlingen nach Leonberg mit einer Länge von 55,9 Kilometern. Das Investitionsvolumen beträgt rund 60 Mio. Euro. Die Ausgaben für die gesamte Nordschwarzwaldleitung werden sich auf knapp 80 Mio. Euro belaufen. Die Leitung ermöglicht den Transport von etwa 5 Mio. kWh/h Erdgas. Sie benötigt einen Schutzstreifen von 10 Metern Breite, der von baulichen Anlagen freizuhalten ist.

Die geplante Leitung verläuft von Ettlingen kommend über Karlsruhe, Wald-bronn, Karlsbad, Keltern, Remchingen, Kämpfelbach, Ispringen, Neulingen, Pforzheim, Niefern-Öschelbronn, Wiernsheim, Mönsheim, Weissach und Rutesheim bis zum Trassenendpunkt südwestlich von Leonberg.

Ausgangspunkt der Leitung ist der Endpunkt des ersten Bauabschnitts nördlich Ettlingen beim „Gewann Hägenich“. Sie führt dann südlich von Grünwettersbach, Wettersbach, Palmbach und nördlich an der Gemeinde Waldbronn vorbei nach Karlsbad. Die Trasse verläuft anschließend nördlich von Karlsbad und führt zwischen Remchingen und Keltern, beim Sperlingshof die B 10 querend, in Richtung Kämpfelbach. Die Trasse wird anschließend zwischen Bilfingen und Ersingen weitergeführt. Sie quert die L 570 und führt zwischen den Gemeinden Eisingen und Ispringen bis zur K 4531, die gequert, wird in Richtung Kieselbronn bis zur B 294. Nach Querung der B 294 erreicht die Trasse die Gemarkung Eutingen und verläuft dann kurz nach der Querung der K 4525 südlich von Kieselbronn in Richtung BAB A 8, die in Höhe der K 9807 gequert wird. Die Trasse wird dann südlich der BAB A 8 nach Osten auf die Gemarkung der Stadt Pforzheim, OT Eutingen, weitergeführt. Sie führt durch ein Gartengelände und unterquert im Anschluss die Enz. Der Trassenverlauf befindet sich anschließend weiterhin am südlichen Rand der BAB A 8 und quert diese im Gewann „Burghausen“ auf Gemarkung Gemeinde Niefern-Öschelbronn, OT Niefern, um dann in nördliche Richtung bis zur Que-rung der K 4500 zu verlaufen. Die Trasse wird dann südlich der Gemeinde Niefern-Öschelbronn, Ortsteil Öschelbronn, in Richtung Wiernsheim weiterge-führt.

Vor der Gemeinde Wiernsheim wird die K 1134 gequert und die Trasse in nord-östlicher Richtung um die Gemeinde Wiernsheim herum in Richtung Mönsheim geführt. Sie verläuft anschließend nördlich von Mönsheim und quert die L 1177 im Bereich Kalkofen. Sie verläuft dann südlich der Gemeinde Weissach, OT Flacht, in Richtung Perouse und quert nördlich von Perouse die K 1013. Im Ge-wann „Welscher Wald“ der Gemarkung Rutesheim verspringt die Trasse über die BAB A 8 und folgt dieser auf der südlichen Seite an Rutesheim vorbei in Richtung Leonberg. Die Trasse quert letztmals im Gewann „Silberberg“ auf der Gemarkung der Stadt Leonberg die BAB A 8 und verläuft dann nördlich der BAB A 8 bis zum Endpunkt auf der Gemarkung der Stadt Leonberg, Ortsteil Eltingen.

Die Planunterlagen liegen in der Zeit vom 24. April 2013 bis einschließlich 23. Mai 2013 bei den Stadtverwaltungen Karlsruhe, Ettlingen, Pforzheim, Leonberg, Rutesheim und Kraichtal sowie den Gemeindeverwaltungen Waldbronn, Karls-bad, Remchingen, Kämpfelbach, Ispringen, Neulingen, Kieselbronn, Keltern, Niefern-Öschelbronn, Wiernsheim, Weissach und Mönsheim zur Einsicht aus.

Die Bürgerinnen und Bürgern erhalten jetzt die Gelegenheit, sich über das Pro-jekt zu informieren und bis einschließlich 06. Juni 2013 ihre Stellungnahmen und Anregungen zu der geplanten Leitung abzugeben. Diese werden später mit den Betroffenen und dem Vorhabenträger im Sinne einer möglicht einvernehmlichen Lösung erörtert.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe führt das Planfeststellungsverfahren auch für den Trassenabschnitt im Regierungsbezirk Stuttgart durch.

Karten zu der Leitungstrasse im Regierungsbezirk Karlsruhe und Stuttgart wer-den in den kommenden Tagen im Internet eingestellt und sind dann auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter www.rp-karlsruhe.de einsehbar.