Der 24. April ist Welt-Meningitis-Tag

Im Jahr 2012 erkrankten in Baden-Württemberg 49 Kinder und Erwachsene an einer Meningokokken-Infektion. Vier der Erkrankten (acht Protent) verstarben. Fast 20 Prozent der Meningokokken-Erkrankungen traten bei Kindern unter fünf Jahren auf. Bei der Einschulungsuntersuchung 2011/2012 waren 82 Prozent der vier bis fünfjährigen Kinder gegen Meningokokken geimpft.

Somit erhöhte sich der Anteil der gegen Meningokokken C geimpften, in der Einschulungsuntersuchung erfassten Kinder im Verlauf der letzten drei Jahre um neun Prozent. Darauf weist das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart anlässlich des Welt-Meningitis-Tages am 24. April 2013 hin.

Bei der Meningokokken-Infektion handelt es sich um eine selten auftretende, jedoch mit schweren Komplikationen wie Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung einhergehende Erkrankung. Die Symptome der Erkrankung können von leichten, grippeähnlichen Symptomen zu innerhalb von Stunden tödlich endenden Verläufen führen. Deutschlandweit erkranken pro Jahr zirka 400 Menschen an einer Meningokokken-Erkrankung.

Vor allem Kinder unter fünf Jahren sind gefährdet. Die Krankheit kann sehr schnell verlaufen, daher sollte bei plötzlich einsetzenden und zunehmenden Symptomen wie hohes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, empfindlicher Nacken und Lichtscheue an eine Meningokokken-Erkrankung gedacht und rasch medizinischer Rat eingeholt werden. Fast die Hälfte der Erkrankten sind jünger als 15 Jahre. Ein zweiter, jedoch niedrigerer Erkrankungsgipfel betrifft ältere Teenager zwischen 15 und 19 Jahren. Erfreulicherweise konnte in den letzten zehn Jahren deutschlandweit, aber auch in Baden-Württemberg, ein deutlicher Rückgang an Meningkokken-Erkrankungen in allen Altersgruppen festgestellt werden.

Da sich Meningokokken bei vielen nicht-erkrankten Menschen im Nasen-Rachenraum befinden und die Erreger durch Husten, Niesen oder Küssen verbreitet werden können, ist es schwierig Ansteckungen ausschließlich durch gute Hygiene zu vermeiden. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) seit 2006 einen Meningokokken C Impfstoff für alle Kinder ab dem Alter von 12 Monaten. Gegen den noch häufiger auftretenden Meningokokken B Stamm wurde vor kurzem ein neuer Impfstoff auf europäischer Ebene zugelassen. Ob dieser Impfstoff in Deutschland in Zukunft eingesetzt wird, muss zurzeit noch evaluiert werden. Allen Kindern und Jugendlichen, die noch nicht geschützt sind, rät die STIKO zu einer nachträglichen Immunisierung. Diese Nachholimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C wird bis zum Alter von 17 Jahren von den Krankenkassen erstattet.