Jazz (nicht hinterm) im Busch – der Jungbusch feiert mit neuen Sounds alte Traditionen

Mannheim und der Jazz sind ein altes Liebespaar, die Quadratestadt war einst ein Mekka für Jazzmusiker höchsten Ranges und hat selber nicht wenige Talente des Bluenote hervorgebracht, wie Hans Reffert, Sigi Schwab oder Mani Neumeier, der im Jazz seine Wurzeln hat. Thomas Siffling lebt und spielt hier, Festivals wie „Enjoy Jazz“ bringen immer wieder absolute Topacts in unsere Region.

Und nun ausgerechnet im Busch? Die Popakademie ist nicht weit weg, aber eben Pop. Interessiert sich noch jemand für diesen Musikstil? Schon vor dreißig Jahren konstatierte Franz Zappa, der übrigens einmal im Heidelberger Cave zu Gast war, „Jazz is not dead, it just smells funny“.

 

Jazz im Busch dagegen ist äußerst lebendig und sehr gut besucht. Und das nicht erst seit gestern, seit 2005 spielten in über sechzig Konzerten lokale wie überregionale Gäste, z.B. Erwin Ditzner, Rainer Böhm, Olaf Schönborn oder Barbara Lahr im Busch.

 

Um neue Auftrittsmöglichkeiten zu schaffen, für junge, noch unbekannte Musiker und Besetzung aus der Region gleichermaßen wie für namhafte Künstler aus ganz Deutschland, die bei Jazz im Busch regelmäßig zu hören sind, wollte ich einen Ort zu schaffen, an dem Menschen überraschende Abende auf konstant hohem künstlerischem Niveau erleben können. Die Möglichkeit bot sich mit „Laboratorio17“, wo die Konzerte stattfinden in einer Kooperation mit dem Mannheimer Kulturamt. Meine Kontakte zu Musikern und meine eigene Arbeit als aktiver Musiker machten das Projekt wahr,“ erzählt der Initiator Steffen Rosskopf.

Er arbeitet mit Bands und Projekten zwischen traditionellem und experimentellem Jazz, veröffentlichte CDs, gibt Unterricht privat sowie an Musikschulen und im Rahmen von Workshops

Last but not least finden wir ihn als Projektleiter, Koordinator und Mitorganisator bei Veranstaltungen des Kulturamts Mannheim und des Gemeinschaftszentrum Jungbusch – etwa 2007 das Straßenmusikfestival "Tüten und Töne im Quadrat", der Reihe "Kultur am Kanal" oder seit 2010 beim "Nachtwandel im Jungbusch“.

Das nächste Konzert findet am 3.Mai statt: Mamsell Zazou, danach Sommerpause bis Anfang September.