Evangelische Jugend veröffentlicht Broschüre zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

Sexualisierte Gewalt ist ein Thema, mit dem sich die Evangelische Jugend der Pfalz offensiv auseinandersetzt. Als erstes Mitglied des landeskirchlichen Arbeitskreises Kinder- und Jugendschutz hat sie, als Teil eines Gesamtkonzepts, eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen, Bestimmungen und Verhaltensmaßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. „Die Evangelische Jugend tritt entschieden dafür ein, dass Mädchen und Jungen vor Gefahren geschützt werden“, heißt es in einer Erklärung der Evangelischen Jugend der Pfalz.

Hauptziel des Präventionskonzepts der Landeskirche zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sei es nicht, Fälle von Missbrauch aufzuklären, erläutert die Projektbeauftragte der Landeskirche, Bettina Wilhelm. „Vielmehr möchten wir von vorne herein Übergriffen und Persönlichkeitsverletzungen entgegenwirken und eine Straftat überhaupt nicht erst zulassen.“ Sexualisierte Gewalt beginne mit anfänglich in der Regel noch unbewussten Grenzverletzungen, z. B. aufgrund fehlender professioneller Distanz. „Vielfach setzen potenzielle Täter Übergriffe gezielt ein, um zu testen, wie weit sie gehen können. Daher ist es wichtig, genau hinzuschauen und rechtzeitig einzugreifen.“

Zur Umsetzung des Präventionskonzeptes hat die Landeskirche bereits mehrere Maßnahmen ergriffen. So wird von allen hauptamtlich Beschäftigten, die über ihre Arbeit in einem engen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen stehen, ein erweitertes Führungszeugnis verlangt, aus dem Rückschlüsse über mögliche bisherige Verfehlungen gezogen werden könnten. Desweiteren werden Hauptamtliche und Pfarrer in Schulungen für das Thema sensibilisiert. Ziel sei es, diese Maßnahmen auch für ehrenamtliche Mitarbeiter einzuführen, so Wilhelm.

Die Evangelische Landesjugendvertretung hat einen Kriseninterventionsplan entwickelt, mit dem die Sicherheit und der richtige Umgang mit Kindern und Jugendlichen noch weiter verbessert werden sollen. In der Broschüre „Handeln. Jugendliche und Kinder schützen“ heißt es dazu: „Wir wollen Kinder und Jugendliche stark machen, im Jugendverband Strukturen verankern und alles dafür tun, um sexualisierte Gewalt zu verhindern. Gleichzeitig wollen wir durch Aufklärung, Thematisierung und Prävention erreichen, dass gefährdete Kinder und Jugendliche Hilfe und Unterstützung finden.“

„Wir wollen mögliche Täter abschrecken und gleichzeitig bei Kindern, Jugendlichen und Erziehungsberechtigten Vertrauen schaffen“, sagt Wilhelm. Wichtig sei es, dass die einzelnen Maßnahmen nicht für sich alleine stünden, sondern ein umfassendes Gesamtbild ergäben. „Dafür wünschen wir uns eine Zusammenarbeit mit Organisationen und Einrichtungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, um Kindern und Jugendlichen so viel Schutz wie möglich garantieren zu können.“