Regierungspräsidium Karlsruhe warnt vor dreisten Trickbetrügern

Regierungspräsidentin Nicolette Kressl: "Hilfsbereitschaft wird schamlos ausgenutzt."

Das Regierungspräsidium Karlsruhe warnt vor dem sogenannten Goldkettchen-Trick. Die Kriminellen haben es hierbei auf Schmuck, vorwiegend von Seniorinnen, abgesehen. Die Masche ist hinterhältig, die Betrüger gehen dabei geschickt und arbeitsteilig vor.

„Vorsicht, wenn Sie von wildfremden Menschen mit Goldschmuck beschenkt werden. Lassen Sie sich vor allem keine Halskette umhängen“, so Regierungspräsidentin Nicolette Kressl heute (Montag, 29. April 2013) in Karlsruhe.

Es fängt ganz harmlos an: Aus dem Auto heraus fragen die Betrüger beispielsweise nach dem Weg ins Krankenhaus oder zur nächsten Apotheke, anschließend verwickeln sie ihr potentielles Opfer in ein Gespräch. Unter dem Vorwand aus Dankbarkeit oder traditioneller Verpflichtung einem guten Menschen ein Geschenk machen zu wollen, kommt es dann zum verhängnisvollen Körperkontakt. Der Halsschmuck des Opfers wird durch wertloses Imitat ausgetauscht, die vermeintlich freundschaftliche Geste entpuppt sich als dreister Diebstahl.
„Wenn Sie auf offener Straße angesprochen werden, dann seien Sie wachsam. Lehnen Sie die Annahme von Geschenken energisch ab. Lassen Sie sich nicht bedrängen und gehen Sie auf Distanz“, rät Gerhard Regele, der Leiter des Referats Kriminalitätsbekämpfung im Regierungspräsidium Karlsruhe.

Die Betrüger sind meist hartnäckig und lassen nicht so schnell locker. „Wenn Sie sich den Zudringlichkeiten nicht entziehen können, verschaffen Sie sich Aufmerksamkeit. Bitten Sie laut und deutlich umstehende Personen um Hilfe und rufen Sie die Polizei“, so der Leitende Kriminaldirektor Gerhard Regele. Betroffene sollten sich nach Möglichkeit das Autokennzeichen merken und die Polizei über den Vorfall informieren – auch wenn es nicht zum Diebstahl gekommen ist oder der Verlust der Halskette erst später bemerkt werden sollte.

Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise in Baden-Württemberg über 100 vorwiegend ältere Frauen bestohlen. Die meisten Fälle ereigneten sich in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Stuttgart – und zwar in den Monaten März bis Oktober. Seit letztem Monat stellt die Polizei fest, dass Trickdiebe wieder mit derselben Masche unterwegs sind und bereits mehr als 20 Mal erfolgreich waren, so unter anderem in Heidelberg, Mannheim, Pforzheim, im Enzkreis, im Rhein-Neckar-Kreis und im Kreis Karlsruhe. Nach polizeilichen Erkenntnissen handelte es sich überwiegend um Angehörige von reisenden Familien osteuropäischer Herkunft, die oft in Fahrzeugen mit auswärtigen oder ausländischen Nummernschildern unterwegs sind.

Weitere Diebstahltricks und Betrugsmethoden und wie Sie sich davor schützen können, darüber informiert die Broschüre „Der goldene Herbst – Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren“. Die Broschüre ist auf jeder Polizeidienststelle erhältlich. Auch im Internet finden Sie wertvolle Ratschläge zur Kriminalitätsvorbeugung sowie Informationen zu Hilfe- und Unterstützungsangeboten, wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind: www.polizei-beratung.de und www.service-bw.de.