Ran an die Musik – Offene Türen bei der Staatsphilharmonie

Tag der offenen Tür bei der Staatsphilharmonie

So nah ran kommt man nur einmal im Jahr: Die Staatsphilharmonie lud am Sonntag zum Tag der offenen Tür. Der Intendant, der Chefdirigent und viele Musiker gesellten sich zum Publikum und zeigten ihr Können aus nächster Nähe. Ein Novum in diesem Jahr war das „Speed Dating“. Hier konnte man nicht etwa heiratswillige Cellistinnen oder Geiger kennenlernen – Prof. Kaufmann, der Intendant persönlich, stand für 10 Minuten für ein Gespräch unter vier Augen zur Verfügung.

Alle spielten mit. Die Musiker natürlich, aber auch das Publikum und das Wetter. Für das „Speed Dating“ mit dem Intendanten des Hauses gab es viele Voranmeldungen. Die Sitzplätze vor der Philharmonie waren den ganzen Tag über sehr gut gefüllt. Kuchenbuffet und Grillstand waren ausgelastet. Entspannter kann man sich in Ludwigshafen der Hochkultur nicht nähern. Und das gilt für alle Altersklassen.

Der Tag der offenen Tür begann mit einer Orchesterprobe. Unter der Leitung des Generalmusikdirektors Karl-Heinz Steffens erklang die Generalprobe zu Tschaikowskys Sinfonie Nr. 4 op. 36 in f-Moll. Der Andrang war groß. Viele Besucher mussten mit Stehplätzen vorliebnehmen. Dass auch viele Kinder im Publikum waren, wurde von der Veranstaltungsleitung sehr positiv aufgenommen. Denn junges Publikum an die Musik heranzuführen, ist ein großes Anliegen der Staatsphilharmonie, betonte Verwaltungsleiterin Janet Orwart. Folgerichtig hieß es um 14 Uhr: „Die Trommel sucht einen Freund“. Musiker der Staatsphilharmonie boten jungen Besuchern gemeinsam mit Gastmusikern und der „Erzählerin“ Ilona Schulz eine Entdeckungsreise in die Welt der Trommeln.

Die Idee kam von Michael Kaufmann selbst: „Fragen Sie den Intendanten“, hieß es im Foyer zwischen 14 und 16 Uhr. Und das Angebot traf auf rege Nachfrage. Besonders Musikliebhaber, die dem Orchester seit Jahren die Treue halten, trugen sich kurz entschlossen in die Warteliste ein. „Ich wollte ihn einfach kennenlernen“, sagte Hete Feldmann aus Worms. Seit vielen Jahren habe sie ein Abonnement für die Meisterkonzerte. Ungezwungen konnte sie mit Kaufmann über seinen künstlerischen Lebensweg plaudern.

Bei bestem Spätsommerwetter erklang am Nachmittag Kaffeehausmusik. Passend dazu reichten Musikerinnen und Musiker Kaffee, Kuchen und allerlei Snacks. Walzerklänge und flotte Melodien mit „Teufelsgeiger“ Ionel Ungureanu luden das Publikum zwischen Foyer und Museumsgarten zum Verweilen ein.

Vormittags wurde noch öffentlich geprobt, um 16 Uhr folgte sozusagen der Ernstfall. Noch einmal erklang Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4, die auch am nächsten Mittwoch in der Reihe „Meisterkonzerte“ im Mannheimer Rosengarten zu hören sein wird.

Den musikalischen Ausklang markierte das „Jochen Keller Jazz Kwartett“. Die Jazzer um Konzertpädagoge Jochen Keller hießen in ihrer Mitte Karl-Heinz Steffens und seine Klarinette willkommen. Dem Publikum wurde so ein beschwingtes musikalisches Geschenk mit auf den Nachhauseweg und in den Abend gegeben.

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