Vorträge zu Schraudolph-Fresken im Museum Herxheim

Vitus Wurmdobler im Kaisersaal des Speyerer Domes vor den vom ihm applizierten Fresken Johann Schraudoplphs

Begleitend zur Ausstellung "Bewahren für alle Zeit – Der Herxheimer Restaurator Otto Schultz" präsentiert das Museum Herxheim ein Vortragsprogramm.

Otto Schultz entwickelte ein Verfahren um einige Fresken von Johann Baptist Schraudolph von den Wänden des Speyerer Doms zu lösen und sie so vor Zerstörung zu bewahren. Ein Augenzeuge dieser Arbeiten im Jahr 1959 ist Dr. Franz L. Pelgen. Er war von 1957 bis 1961 Mitglied des Bauausschusses und der Großen Sachverständigen-Kommission bei der Großen Domrestaurierung und kennt als letzter noch lebender Wissenschaftler die damaligen Arbeiten wie kein anderer. Er berichtet darüber in seinem Vortrag – auch mit dokumentarischen Fotos – und ist bereit, Fragen aus dem Publikum zu beantworten.

Zuvor spricht der geschäftsführende Vorstand der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Karl-Markus Ritter, über das die Ausmalung des Domes durch Schraudolph in den 1850er Jahren und die Hintergründe der Entfernung der Fresken. Die Ausmalung im Nazarener Stil war vom Bayerischen König Ludwig I. in Auftrag gegeben worden und stellte ein kirchenkünstlerisches wie kulturpolitisches Projekt ungeahnten Ausmaßes dar.

Den Auftakt der Vortragsreihe macht aber der Restaurator Vitus Wurmdobler. Am Freitag 10. Mai, 19 Uhr, zeigt und erklärt Wurmdobler wie er die abgenommenen Schraudolph-Fresken auf einen neuen Träger appliziert hat. Seit 1981 beschäftigt er sich mit den aus dem Speyerer Dom abgenommenen Schraudolph-Fresken. Otto Schultz hatte bereits Vorarbeiten unternommen, um die Fresken, die er mit Knochenleim auf Leinen- und Baumwollstoff appliziert hatte, wieder auf einem Träger zu befestigen. Um die Schauseite der Wandbilder sichtbar zu machen, entwickelte Wurmdobler ein Verfahren, die Rückseite der Malerei mit einem hauchdünnen Glasfasergewebe zu verschmelzen und die Engel, Heiligen und Evangelisten von Leinen und Leim zu befreien und wieder zum Strahlen zu bringen. Nach 50 Jahren im Verborgenen sind die Fresken nun wieder sichtbar.

10. Mai 19 Uhr:
Vitus Wurmdobler, Restaurator, Erbes-Büdesheim: Die Applizierung der von Otto Schultz abgenommenen Fresken auf Glasfaser

17. Mai 19 Uhr:
Karl-Markus Ritter, Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer: Einfach genial – Die große Dom-Restaurierung der 1950er Jahre, die Nazarener-Ausmalung und die großartige Leistung von Otto Schultz

14. Juni 19 Uhr:
Dr. Franz L. Pelgen, Nieder-Olm: Die Rettung der Speyerer Dom -Fresken durch Otto Schultz

„BWeewahren für alle Zeit – Der Herxheimer Restaurator Otto Schultz. Ausstellung zum 100. Geburtstag.“ In Zusammenarbeit mit der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer.
Museum Herxheim, 26. April bis 7. Juli 2013

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