2012 war ein gutes Zoojahr – Mit 43.3 Millionen Eintritten die zweithöchste Besuchsfrequenz der letzten zehn Jahre in allen 62 Mitgliedszoos

Die Besuchsfrequenz von Zoos wird ganz wesentlich durch das Wetter bestimmt. 2012 ließen Ostern mit Schnee, Graupel- und Regenschauern, die in weiten Gebieten verregneten Pfingstfeiertage und der nur mäßig gute Sommer manchen Zoodirektor beinahe depressiv werden. Nicht jeden, denn dadurch dass die Ostsee während des Sommers nicht immer zum Bade lud, schalteten viele Urlauber einen Zootag ein, was dem Vogelpark Marlow, dem Tierpark Stralsund und dem Zoo Rostock Besucherrekorde bescherte, wobei
in Rostock die Eröffnung des Darwineums ein Übriges tat, um Leute in den Zoo zu bringen.

Allgemein wurden die Bedingungen für einen Zoobesuch im Herbst besser, und im Endergebnis fielen die Besucherzahlen der dem Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ)  angeschlossenen Zoos im Jahr 2012 zwar nicht ganz so hoch aus, wie im Rekordjahr 2011, als fast 45 Millionen gezählt wurden, aber trotz eines Rückgangs um 3.65 % gegenüber dem Vorjahr konnten die 62 Mitgliedzoos mit 43.3 Millionen Eintritten die zweithöchste Besuchsfrequenz der letzten zehn Jahre verbuchen. Im Vergleich zu 2010 bedeutete dies eine Zunahme um 5.4 %.

Die 50 deutschen Mitgliedzoos verzeichneten, einschließlich der ihnen angeschlossenen gesondert gebührenpflichtigen Betriebsteile (Zoo-Aquarium Berlin, Wildgatter Chemnitz,  Delphinarium Duisburg, Aquarium Erfurt und Tropen-Aquarium Hamburg), über 32.7 Millionen Eintritte. Zum Vergleich: die erste Fußball-Bundesliga brachte es in der Saison 2011/12 auf 13.8 Millionen Zuschauer. Die sechs Mitglieder in Österreich empfingen knapp 3.5 Millionen Besucher, und die vier in der Schweiz über 5.7 Millionen, wovon allerdings eine geschätzte Million auf den frei zugänglichen Teil des Tierparks Bern entfielen.

Die beiden Mitgliedzoos außerhalb des deutschen Sprachraums, der Zoo in Tallinn und der Loro Parque auf Teneriffa, teilten sich in den Rest von 1.35 Millionen.

Von 1999 bis 2003 hatten die Besucherzahlen der Mitgliedzoos in Deutschland zwischen 26 und 27 Millionen gelegen. 2004 stieg die Zahl auf über 28 Millionen, wozu die Wiedereröffnung des umgebauten Zoos am Meer in Bremerhaven wesentlich beitrug. Danach stiegen die Gesamtzahlen kontinuierlich, namentlich als Folge der Gesamterneuerung der Zoos in  Gelsenkirchen, Hannover und Leipzig, die massive Zuwächse verzeichnen konnten, sowie der Eröffnung des Tropenaquariums Hagenbeck im Jahr 2007.

Wenn man für die übrigen Zoos die Vierjahresperioden 1999-2002 und 2009-2012 vergleicht, so durfte sich der Tierpark Nordhorn über das stärkste Besucherwachstum freuen: der  Familienzoo an der niederländischen Grenze konnte in der zweiten Periode mehr als doppelt so viele Gäste begrüßen, wie zehn Jahre zuvor. Ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen sind die Besucherzahlen der Zoos von Köln, Osnabrück, Aachen, Dresden, Heidelberg und des Delphinariums im Zoo Duisburg. Noch besser als in Deutschland, wo die Besucherzahlen im Mittel um jährlich 2.3 % stiegen, war das Wachstum des Zoobesuchs in Österreich mit durchschnittlich 3.7 und in der Schweiz mit durchschnittlich 4.5 % pro Jahr.

Entgegen den Prophezeiungen von Tierrechtlern und selbsternannten Zooexperten, die periodisch behaupten, die Ära der Zoos sei abgelaufen, wenn mal wetterbedingt ein paar Besucher weniger kommen, beweist der langfristige Trend, dass die Beliebtheit der Zoos bei der Bevölkerung ungebrochen ist, die Zoos nach wie vor zu den wichtigsten Kultur- und  Freizeiteinrichtungen im deutschsprachigen Raum zählen und sie ihre Aufgaben, etwa im Bereich der Umweltbildung, stärker wahrnehmen können, als je zuvor.