Mainz wird Fairtrade-Stadt – Transfair Deutschland überreicht Urkunde beim Deutschen Entwicklungstag am 25. Mai 2013

Mainz wird Fairtrade-Stadt. TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) hat jetzt Oberbürgermeister Michael Ebling mitgeteilt, dass das Prüfgremium von Transfair Deutschland die Bewerbung der Landeshauptstadt Mainz erfolgreich bestätigt hat. Damit steht einer Auszeichnung zur Fairtrade-Stadt im Rahmen des „Deutschen Entwicklungstags“ (Informationen als Anlage) am Samstag, 25. Mai 2013, nichts mehr im Wege. Die stellvertretende Geschäftsführerin von Transfair Deutschland, Claudia Brück, wird die Urkunde überreichen. Oberbürgermeister Michael Ebling freut sich über den Erfolg der Mainzer Anstrengungen: „Mit Sicherheit hat die Fairtrade-Kampagne in Mainz erreicht, dass nicht nur mehr Menschen als zuvor etwas mit dem Begriff fairer Handel anfangen können, sondern dass sie auch verstärkt faire Produkte kaufen bzw. nachfragen.

Die Kampagne Fairtrade Towns gibt es mittlerweile in 24 Ländern mit über 1.100 Fairtrade Towns, darunter London, Rom, Brüssel und San Francisco. In Deutschland dürfen sich inzwischen 150 Kommunen mit dem Titel schmücken. Und in weiteren 250 Kommunen wird an den Kriterien gearbeitet.

Der Mainzer Stadtrat hatte im April 2011 beschlossen, dass sich die Stadt Mainz an dieser weltweiten Kampagne beteiligt. Spricht man von Fairtrade-Produkten so ist nicht nur Kaffee oder Tee gemeint. Die Produktpalette reicht von Blumen, Fußbällen, Bekleidung, Natursteinen über Teppichen bis hin zu Süßwaren, Säften und Zucker. Ziel der Kampagne ist es, den Fairen Handel alltagstauglich zu machen, d.h. das Angebot an fair gehandelten Produkten in der Stadt auszuweiten, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und zu motivieren, vermehrt fair gehandelte Produkte zu kaufen. Dazu hat sich in Mainz der Lenkungskreis zur Mainzer Kampagne Fairtrade-Stadt gegründet.

Die weltweite Kampagne von Transfair e.V. wird von Köln aus koordiniert. Der gemeinnützige Verein vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte und vermittelt Marktzugänge zu fairen Bedingungen für Produzentengruppen und Arbeiter aus benachteiligten Regionen des Südens. Insgesamt 35 Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz tragen Transfair e.V. Darüber hinaus unterstützen die EU, die Bundesregierung, Parteien und viele engagierte Einzelpersonen die Arbeit von Transfair e.V. Der Faire Handel unterstützt Produzenten in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen. Die wichtigsten Kriterien des Fairen Handels sind unter anderem das Verbot von illegaler Kinderarbeit und Zwangsarbeit, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen und garantierte Mindestpreise.

Um Fairtrade-Stadt zu werden, muss eine Kommune

  • einen Stadtratsbeschluss fassen, sich an der Kampagne zu beteiligen und in allen Rats- und Ausschusssitzungen sowie im Bereich des Büros des Oberbürgermeisters Kaffee und ein weiteres Produkt aus dem Fairem Handel verwenden,
  • einen Lenkungskreis gründen,
  • regelmäßig über den Stand der Bemühungen, berichten und Öffentlichkeitsarbeit dazu machen,
  • entsprechend ihrer Einwohnerzahl (rund 200.000) mindestens 30 Geschäfte und 15 Gastronomiebetriebe mit fair gehandelten Produkten nachweisen,
  • die örtlichen Medien dafür gewinnen, über die Aktivitäten der Landeshauptstadt Mainz auf dem Weg zur Transfair-Stadt zu berichten,
  • weiterhin mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirche in der Landeshauptstadt dafür gewonnen werden, Fairtrade-Produkte zu verwenden und Bildung zum Thema Fairer Handel zu vermitteln.

„Es gibt durchaus ein breites öffentliches Interesse an fair gehandelten Produkten. Wir wollen diesem immer stärker wachsenden Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin nachkommen“, stellt Dr. Sabine Gresch, Koordinatorin der Fairtrade Kampagne in Mainz fest.

So kam bereits in der ersten Sitzung des Mainzer Lenkungskreises eine sehr interessante Runde kompetenter, motivierter und engagierter Menschen zusammen. So waren der Hotel- und Gaststättenverband, die Werbegemeinschaft des Mainzer Einzelhandels, die Kirchen, diverse Schulen, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Volkshochschule Mainz, das Land Rheinland-Pfalz, die Stadtverwaltung ohnehin mit ihren Dezernaten sowie verschiedene Nichtregierungs-Organisationen wie der Weltladen, ELAN e.V. und SEARA e.V. vertreten. Man einigte sich auf einen Arbeitsplan für 12 Monate und regelmäßige zweimonatige Treffen. Erster Arbeitsauftrag war eine Bestandsaufnahme: Was und wo werden bereits Fairtrade-Produkte im Mainzer Einzelhandel verkauft und was gibt es an Bildungsangeboten und Aktionen zum Beispiel an Schulen. Außerdem wurde erfasst werden, wo bereits fair gehandelte Produkte angeboten werden.