Stellvertretender LUFA-Direktor wechselt in Ruhestand

Dr. Jochen Kühl (links) mit Bezirkstagsvize Günter Eymael

Nach 34-jähriger Tätigkeit an der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer wechselt der langjährige stellvertretende wissenschaftliche Direktor Dr. Jochen Kühl Ende Mai in den Ruhestand.

 „Sie haben mit dazu beigetragen, dass Landwirte und Verbraucher mehr Sicherheit haben“, sagte Bezirkstagsvize Günter Eymael bei der Verabschiedung. Die LUFA sei eine besondere Einrichtung des Bezirksverbands Pfalz, die sich einen international guten Ruf erworben habe. Sie habe sich im Lauf der Jahre stetig weiterentwickelt und immer mehr den Verbraucherschutz in den Blick genommen. Dies sei auch das Verdienst von Dr. Jochen Kühl gewesen. Für sein unermüdliches Engagement spreche ihm der Bezirksverband Pfalz Dank und Anerkennung aus.

„Die LUFA ist ein wichtiges Instrument der Risikobewertung und -kontrolle“, stellte Thomas Hallmann vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium fest. Er dankte Kühl für die „enge Abstimmung und gute Zusammenarbeit im Bereich der Futtermittel und bei der Analytik darin enthaltener unerwünschter Stoffe“.  Kühl habe die Brücke hergestellt zwischen Tierernährung und Futtermittelanalytik, so Jürgen Danier vom Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten.

Prof. Dr. Franz Wiesler, wissenschaftlicher LUFA-Direktor, würdigte im Rahmen seines Vortrags über „Die Untersuchung von Futtermitteln an der LUFA Speyer“ das Wirken Kühls, der die Abteilung „Tierernährung, Futtermittel“ über 30 Jahre lang leitete und mit der Futteruntersuchung und -bewertung betraut war. 1969 seien rund 5.000 Futtermittelproben, inzwischen etwas 20.000 untersucht worden. „Die Stärke der LUFA liegt an der Zusammenarbeit vieler Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten“, so Wiesler.

Daher biete sie ein sehr breites Spektrum an Futtermitteluntersuchungen an und bediene sich zahlreicher Methoden. Die LUFA sei ein wichtiger Ansprechpartner des Landes bei Futtermittelskandalen, wie Dioxine und BSE. Kühl habe viele Kontakte im Land geschaffen und für Landwirte und Verbraucher in Rheinland-Pfalz und dem Saarland einen wertvollen Beitrag geleistet. Prof. Dr. Hans Schenkel von der Universität Hohenheim und Wegbegleiter Kühls referierte über „Futtermitteluntersuchungen im Spannungsfeld zwischen Fütterungsberatung und Risikobewertung“ und hob dabei immer wieder Kühls Verdienste hervor.

Kühl erinnerte daran, dass das Tierwohl vor 34 Jahren längst nicht so im Vordergrund gestanden hätte wie heute. Seine Arbeit sei vom gegenseitigen Respekt gegenüber Kollegen, Partnern, Kunden bis hin zu Weltkonzernen getragen worden. Er wurde 1948 im norddeutschen Wilster geboren und wuchs in Radolfzell am Bodensee auf. Nach dem Abitur 1968 studierte er Agrarbiologie, Fachrichtung Tierische Produktion, an der Universität Stuttgart-Hohenheim und machte 1973 sein Diplom. Danach war er dort fünf Jahre lang als wissenschaftlicher Angestellter tätig, bevor er 1979 als Abteilungsleiter an die LUFA Speyer des Bezirksverbands Pfalz kam. 1981 promovierte er zum Doktor der Agrarwissenschaften; schließlich wurde er 1995 zum stellvertretenden Direktor bestellt.