BUND rechnet mit Planfeststellungsbeschluss zur B 38 a noch vor den Wahlen

vor Ort in Augenschein genommen

Noch vor den Bundes- und Landtagswahlen im September rechnet der BUND-Kreisverband Bergstraße mit dem Planfeststellungsbeschluss zur B 38 a. Auf dem Wunschzettel des Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister und des Landtagsabgeordneten Peter Stephan dürfte das jedenfalls nach Auffassung des BUND ganz weit oben stehen. Nicht umsonst hatten die beiden CDU-Politiker im Februar Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aufgesucht, denn ein Planfeststellungsbeschluss wäre Wasser auf die Mühlen der schwarzgelben Wahlkampfpropaganda.

Dabei ist die Planung mit ihren massiven Landschaftseingriffen, Tunnelanlagen und Brückenbauwerken ausgesprochen aufwendig und alles andere als umweltschonend. Davon konnten sich die rund 20 Teilnehmer der Trassenbegehung, die im Rahmen der Mitgliederversammlung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße stattfand, dem schlechten Wetter zum Trotz ein gutes Bild machen. Mit ihren tiefen Einschnitten im Bereich Berkersklamm, denen ein wertvolles Streuobstgelände fast vollständig zum Opfer fallen würde, und ihrem landschaftsverschandelnden Brückenbauwerk quer über das Weiherer Tal würden eine ganze Reihe von bedrohten Tierarten ihrer Lebensräume beraubt. Die Landwirtschaft müsste enorme Flächenverluste in Kauf nehmen, was insbesondere den Langklingerhof in seiner Existenz gefährden würde. Eine Reihe von Teilnehmern, die sich das erste Mal mit dieser Planung konfrontiert sahen, äußerten nicht nur Entsetzen, sondern auch Verständnislosigkeit angesichts der Tatsache, dass mit der Variante W4 eine Alternative zur Verfügung steht, die all diese Eingriffe vermeiden würde.

Die Vertreter des BUND machten deshalb erneut deutlich, dass sie gemeinsam mit an-deren Naturschutzverbänden und mit betroffenen Landwirten sowie mit der Unterstützung durch die Bürgerinitiative Weiher alles unternehmen würden, um diesen Raubbau an der Natur und an landwirtschaftlichen Ressourcen noch abzuwenden. Seitens der verantwortlichen Planer und Politiker ist wohl eher nicht mehr damit zu rechnen, dass sie sich der umweltverträglichen W4-Lösung noch öffnen. Beim BUND geht man deshalb davon aus, dass eine Anfechtung des Planfeststellungsbeschlusses vor Gericht kaum mehr vermeidbar sein wird.

Da ein Gerichtsverfahren mit der Aufwendung erheblicher Geldmittel verbunden ist, war der BUND dankbar für die kostenlose Verköstigung der Teilnehmer der Mitgliederversammlung durch den Langklingerhof mit der Wetterlage angepasst heißem Apfelwein und Gegrilltem. Da Essen und Getränke vom Langklingerhof spendiert worden waren, fanden sich die Gäste zu großzügigen Spenden zugunsten der Unterstützung einer umweltverträglichen B 38 a-Lösung bereit.