„Leseschwarm“ lädt am 5.Juni 2013 zum Thema Jung und Alt

„Leseschwarm“ lädt am 5.Juni 2013 zum Thema Jung und Alt

Auf dem Friedhof waren sie und am Weschnitz-Ufer, mitten auf dem Marktplatz saßen sie und bei Vollmond auf dem Klosterhügel oder im Schatten der Tabakscheune. Und jetzt, am 5. Juni, schwärmen sie wieder aus, um sich unter hohen Kiefern und (hoffentlich) von der Abendsonne beschienen, zwischen dem Kindergarten Benedikt und dem Seniorenstift der Johanniter zu treffen.

Die Rede ist von den Anhängern des „Leseschwarms – einer unsteten Lyriklesung für Kulturschwärmer“. Die so benannte Veranstaltung lädt – in diesem Jahr fünf Mal – Freunde der Poesie und Anhängerinnen ungewöhnlicher und besonderer Veranstaltungen mal hier hin – und mal dort hin. Denn das ist Teil des Veranstaltungskonzeptes: Jedes Mal trifft sich der Leseschwarm an einem anderen Ort in Lorsch, stets im Freien und jedes Mal passen die dann dort verlesenen Gedichte thematisch zu diesem Ort.

Sechs Bürgerinnen und Bürger bereiten die Abende unter den Fittichen des städtischen KULTour-Amtes vor: Renate Heidler, Heidrun Scheyhing, Alice Schnitzer, Elmar Ullrich, Ursula Ullrich und Walter Wolfgarten. Sie suchen stets Gedichte zum Thema, die dann abwechselnd von den Sechsen vorgelesen werden. Zwei Mal eine halbe Stunde dauert dieser stets abwechslungsreiche Mix, der Klassiker und Poeten der Jetztzeit zu Gehör bringt, mal Nachdenkliches, mal Melancholisches, mal Heiteres und Humorvolles.
Dazwischen gibt es eine kleine Pause, auch ein Glas Wasser oder Wein, wenn man möchte und ein bisschen was für den kleinen Hunger. Nach etwa eineinhalb Stunden, löst sich das wandernde Phänomen wieder auf: Der Leseschwarm fliegt weiter. Bis er sich das nächste Mal wieder sammelt.

Für dieses Mal, am Mittwoch, dem 5. Juni im 19 Uhr, heißt die Adresse: Mannheimer Straße 35. Und das Thema lautet entsprechend des Treffpunktes zwischen Kindergarten und Seniorenheim: „Jung und Alt. Ein Abend zwischen Klettergerüst und Lehnstuhl“. Denn das Konzept dieses Jahres ist es, stets ein gegensätzliches Thema zu formulieren. Gedichte von Rose Ausländer und Theodor Fontane, von Berthold Brecht und Erich Fried, von Ulla Hahn und Hermann Hesse, von Heinz Ehrhardt, von Erich Kästner und manch anderem, regen dann an zum Sinnieren über die Vor- und Nachteile der Jugend und des Alters, über Freuden und Ängste, die mit beidem verbunden sind, über Erhoffen, Bedauern, Ersehnen und Erinnern.

Wir freuen uns auf einen weiteren, schwärmerisch schönen Abend an einer Stelle, an der man gewiss noch nie auf den Gedanken kam, Gedichten zu lauschen. Die Veranstaltung ist wie stets kostenlos. Sollte es regnen, trifft sich der Leseschwarm im Paul Schnitzer-Saal.