Höfken will Milchbauern im Krisenfall besser absichern

Anlässlich des „Tags der Milch“ am 1. Juni fordert Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken die Europäische Union erneut auf, wirksamere Instrumente gegen Krisen auf dem Milchmarkt zu schaffen.

„Angesichts des von der EU geplanten Wegfalls der Milchquote ab 2015 brauchen wir dringend bessere Regelungen, die den Milchmarkt stützen“ so Höfken.

Daher hatten die deutschen Agrarminister auf Initiative von Rheinland-Pfalz gefordert, die geplante Liberalisierung des Milchmarkts abzufedern und so die bestehenden Risiken für die Milchbauern zu minimieren. Stattdessen habe EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos sich diese Woche erstmals klar gegen den Vorschlag des EU-Parlaments ausgesprochen, Milcherzeuger im Krisenfall für einen Produktionsverzicht zu entschädigen. „Das geht für unsere heimischen Milchbauern in die völlig falsche Richtung“ bemängelt Höfken den Vorstoß. Die Ministerin appellierte an die Akteure in den laufenden Verhandlungen zur EU-Agrarreform, den sogenannten Trilog-Verhandlungen, den Vorschlägen des EU-Parlamentes zu folgen und für die Milchbauern mehr Planungssicherheit zu schaffen.

Zwar seien die Milchpreise aktuell gestiegen – aber gleichzeitig werde dieser Anstieg durch drastische Kostensteigerungen aufgefressen. Die zunehmenden Preisschwankungen fordern die Milcherzeuger zusätzlich heraus. „Unsere bäuerlichen Milcherzeuger befinden sich schon viel zu lange in schwierigem Fahrwasser. Deshalb kämpfe ich darum, die Marktposition der Milchbauern zu verbessern und ihnen endlich faire Rahmenbedingungen zu bieten“, betonte Höfken.

Als Beleg für die Kostenfalle der Milchbauern verwies Höfken auf den neuen Milch-Marker-Index (MMI), den die Milcherzeugerorganisation Milch Board erstmals veröffentlicht habe. Diese Kennzahl ermögliche es den Milchbauern, bei ihren Preisverhandlungen mit den Molkereien die aktuelle Entwicklung der Kosten transparent darzustellen. „Wir werden den Dialog mit Akteuren der Milcherzeugung weiter führen und vor dem Hintergrund der EU-Verhandlungen in Kürze zu einem Austausch einladen“, kündigte die Ministerin an.

Die Ministerin erklärte abschließend: „Allein in Rheinland-Pfalz sichert die Milchwirtschaft in den ländlichen Räumen über 2000 Arbeitsplätze. Zudem leisten die gut 2100 Milchviehbetriebe mit rund 119.000 Milchkühen mit der Pflege der ökologisch wertvollen Grünlandflächen in Eifel, Hunsrück, im Westerwald sowie in der Westpfalz einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaften und der Artenvielfalt.“