Friedliche Spontandemo in Mannheim gegen die Regierung in der Türkei

Schweigend strecken die Demontranten ihre Fäuste als deutliche Ansage in Richtung Türkei

Am späten Nachmittag formierte sich eine spontane Demonstration organisiert vom "Demokratischen Bündnis Mannheim" gegen die aktuellen Ereignisse in der Türkei. Dabei geht es nicht mehr um den Gezipark. Längst ist aus der Aktion in der Türkei ein weltweiter Flächenbrand entstanden.

Wir solidarisieren uns mit Politikern, Gewerkschaftern, Studenten und Journalisten, die verfolgt und zum großen Teil ins Gefängnis gesteckt wurden, so einer der Organisatoren.

Und in der Tat sind die wenigen Nachrichten, die wir aus dem Land am Bosporus bekommen, nicht demokratieorientiert. So machten sich die ca. 350 bis 400 Türken entsprechend Luft.
Mit Sprechchören wie: "Erdogan Mörder" und "Nieder mit dem Faschismus" zeigten Sie deutlich ihre Ablehnung gegen die Regierung und gleichzeitig Solidarität mit dem Türken zuhause.

Zwischendurch sangen Türken und Deutsche, welche auch vereinzelt mitliefen, die "Internationale".

Die gesamte Demonstration, unter ständiger Begeleitung durch Sicherheitskräfte, verlief friedlich. Am Ende, als sich alle wieder auf dem Marktplatz versammelten, zogen die Organisatoren, wie auch die Polzei ein positives Resumee.

Als die beiden Hauptredner noch eine Presseerklärung verlasen, schrien die Anwesenden nochmals ihre Parolen gegen Erdogan und das, ihrer Meinung nach, verbrecherische Regime.

Nachfolgend ein Auszug aus der offiziellen Presseerklärung, die am Schluß im Beisein Aller in türkisch und später auch in Deutsch verlesen wurde.

Seit einigen Tagen demonstrieren Istanbuler Bürger/innen friedlich in Taksim gegen den Abriß des Gezi Parkes, einem der letzten nicht verbauten grünen Flecken im Herzen der Millionenstadt Istanbul. Gemäß dem Plan der vom türkischen Ministerpräsidenten Erdogan geführte AKP soll hier wie in vielen anderen Gegenden ein weiteres Einkaufscenter entstehen. Was vor allem seinen Interessen und seinem Nebeneinkommen zu Gute kommt.

Was als eine kleine Aktion von ca. 100 Leuten anfing, wurde innerhalb weniger Tage zu einem Protest von Zehntausenden. Anschliessend wies er die Polizei an, in den frühen Morgenstunden ohne Vorwarnung die Demonstranten mit Wasserwerfern und Tränengas aus dem Park zu vertreiben. Der faschistische türkische Staat geht mit brachialer Gewalt gegen die Demonstranten vor.

Laut Medienberichten sind bisher 3 Personen gestorben. Die 28-jährige Aylin ist durch einen Polizeipanzerwagen überfahren worden. Keremcan ein 29-jähriger Student und eine weitere Person aus Istanbul wurden ebenfalls getötet.

Mit dieser Presseerklärung solidarisieren wir uns mit den Demonstranten/innen für Demokratie, Frieden, Freiheit und Brüderlichkeit der Völker. Wir bitten die Mannheimer Öffentlichkeit und die demokratischen Parteien, sowie Gewerkschaften sich mit allen Demonstranten/innen in Istanbul zu solidarisieren.

Soweit der Auszug aus der offiziellen Presseerklärung.

Aktuell hören wir, dass das Senden von Nachrichten aus der Türkei über Facebook und Twitter nicht möglich ist.