Nachwuchsforscher aus Bayern und Hamburg gewinnen Sonderpreis Mobilfunk beim Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“

16-jährige Jakob Braun

Eine Bremsvorrichtung für Laufräder von Kleinkindern, die sich mit dem Smartphone steuern lässt, und ein Hightech-Thermometer für hochgenaue Temperaturmessung überzeugten beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ und wurden am Wochenende in Leverkusen mit dem vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) gestifteten Sonderpreis Mobilfunk ausgezeichnet.

Der Preis richtet sich an junge Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die sich mit Kreativität und Erfindergeist den Themen der mobilen Kommunikation widmen. Im dritten Jahr in Folge vergibt das IZMF den Sonderpreis Mobilfunk auf Bundesebene im Rahmen des „Jugend forscht“-Wettbewerbs.

Der 16-jährige Jakob Braun aus Bayern und der 18-jährige Lars Rokita aus Hamburg sind die diesjährigen Gewinner des Sonderpreises Mobilfunk. „Wir sind sehr beeindruckt von dem Ideenreichtum der jungen Forscher. Wir freuen uns, dieses Engagement mit der Vergabe des Sonderpreises würdigen zu können“, so Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des IZMF. Jakob Braun, der das Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg besucht, erfand mit „Laurastro“ ein ferngesteuertes Bremssystem für Laufräder, das Eltern in Gefahrensituationen über das Smartphone steuern können. Die Idee dazu kam ihm, als sein damals vierjähriger Bruder mit seinem Laufrad auf einem abschüssigen Weg nicht mehr bremsen konnte und stürzte. Um Kleinkinder vor kritischen Situationen zu bewahren, entwickelte der 16-Jährige eine Smartphone-App, mit der Eltern sowohl dosiert die Geschwindigkeit regulieren als auch eine Vollbremsung veranlassen können. Da Handynutzer ihre Mobiltelefone fast immer dabei haben, bot sich das Smartphone ideal als Steuerungsmodul an.

Lars Rokita, Student der Universität Hamburg, entwickelte eine neue Art der Temperaturmessung mittels Laserinterferometrie. Mit dieser Methode lassen sich Temperaturen bis auf fünf Hunderttausendstelgrad genau messen. Das Prinzip: Ein spezielles Lasersystem erfasst die Ausdehnung von Flüssigkeit selbst bei einem minimalen Temperaturanstieg. Das Konzept des Nachwuchswissenschaftlers eignet sich beispielsweise zur Leistungsmessung von hochfrequenten elektrischen Strömen. Bereits 2010 und 2011 gewann der heute 18-Jährige den Sonderpreis Mobilfunk im Landeswettbewerb Hamburg. Schon damals beschäftigte er sich intensiv mit den elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks.

Seit 2006 stiftet das IZMF den Sonderpreis Mobilfunk auf Landesebene, seit 2011 auch im Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“. Mit insgesamt 11.411 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 14 bis 21 Jahren verzeichnete der Wettbewerb in diesem Jahr einen Anmelderekord. „Die jährlich wachsenden Teilnehmerzahlen bekräftigen uns darin, Jugendliche weiterhin durch die Vergabe unseres Sonderpreises zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit mobiler Kommunikation anzuregen“, erklärt Dagmar Wiebusch. 189 Talente mit insgesamt 108 Projekten qualifizierten sich für den Bundeswettbewerb und traten im Finale in Leverkusen an.

Auf Landesebene wurde der Sonderpreis Mobilfunk in diesem Jahr elf Mal vergeben. Zu den ausgezeichneten Projekten zählt unter anderem ein GIS-gestützter Radtourenführer für das Altenburger Land in Thüringen, der als Website und als App für das Smartphone verfügbar ist. Ebenfalls ausgezeichnet wurde ein von Schülern aus Wesel/Nordrhein-Westfalen entwickeltes Konzept für das „Chamäleon Smartphone“, dessen modularer Aufbau es ermöglicht, einzelne veraltete Komponenten herstellerunabhängig auszutauschen und somit für eine längere Verwendbarkeit des Mobiltelefons sorgt.

Alle Informationen zu den diesjährigen Preisträgern sowie Hintergrundinformationen zum Sonderpreis Mobilfunk sind aufrufbar unter: www.izmf.de/de/content/jugend-forscht-sonderpreis-mobilfunk