Neustadter Kulturfest 2013 begeisterte neun Tage lang

Mit Impressionen vom Kulturfest auf einer Großbildleinwand vor dem Saalbau, einem musikalisch-tänzerischen Flash Mob auf dem Bahnhofsvorplatz und einem Konzert der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz endete am 9. Juni 2013 die neuntägige Neustadter „Kultursinfonie“ aus Klängen, Bildern und Farben. Diese Premiere, die ganz Neustadt zur Bühne machte, begeisterte Mitwirkende wie Publikum gleichermaßen – ein voller Erfolg für die Stadt und ihre Mitveranstalter.

Einmalig war dabei, dass sich das Festivalkonzept vor allem auf das eigene Potenzial der Stadt stützte: Bei einer Gesamtzahl von 5000 kreativen Akteuren gestaltete fast jeder zehnte Neustadter das Kulturfest mit. Über 150 Veranstaltungen in der Innenstadt und in den Weindörfern zeigten, wie ungeheuer vielfältig die Neustadter Kulturszene ist.

„Alle Ziele der ursprünglichen Projektidee wurden erreicht“, stellt Kulturdezernent Marc Weigel fest. „Eines der wesentlichen Ziele war die Darstellung und Vernetzung der Neustadter Kulturszene in ihrer ganzen Bandbreite.“ Es gab Gemeinschaftsproduktionen von Schulen, die Weindörfer waren mit teilweise gemeinsamen Veranstaltungen auf Dorfplätzen und Weingütern beteiligt, alle Chöre des Stadtverbandes waren zusammen in einem grandiosen Kirchenkonzert in der Stiftskirche zu hören, Altstadtbewohner öffneten ihre historischen Höfe für Kunstausstellungen – um nur einige Beispiele herauszugreifen. „Viele Kooperationen“, so Weigel, „kamen erst durch das Kulturfest zustande. Beispielsweise haben wir zum ersten Mal alle Glaubensgemeinschaften in Neustadt zu einem gemeinsamen Kulturtag mit ökumenischem Gottesdienst, Aktionen und Konzerten zusammengeführt, an dem mehrere tausend Besucher teilnahmen.“

Auch ein weiteres Ziel, neue, ungewöhnliche Veranstaltungsorte zu erschließen, wurde realisiert, etwa bei der Lesung des Comedian Bernhard Hoecker in der Bahnhofshalle, dem Konzert der Blue Note Bigband im Eisenbahnmuseum oder den hochkarätigen Show-Programmen in der Sektkellerei Heim.

Ein drittes Projektziel, die Talent- und Nachwuchsförderung, stand im Mittelpunkt der Veranstaltungen im Herrenhof Mußbach: „Dort haben wir die Kinderkulturarbeit in unseren Vereinen, den Kunst- und Musikschulen und den Grundschulen in großartiger Weise neun Tage lang bündeln können“, erklärt Weigel. „Mit eigenen Projekttagen haben wir die Schulen eingebunden, auch durch schulübergreifende Konzerte. Und auf dem Marktplatz konnten sich junge Bands bei einem Nachwuchswettbewerb präsentieren.“

Die durchweg positive Resonanz auf das Konzept drückt sich auch in den Besucherzahlen aus. Keine Veranstaltung wurde mangels Nachfrage abgesagt, keine hinterließ unzufriedene Organisatoren. Über 12 000 Menschen besuchten allein die Veranstaltungen im Saalbau – Kabarett, Rock- und Klassikkonzerte, Opern- und Gesangsabende sowie die zweitägige Pfälzer Buchmesse, die insgesamt circa 5.300 Gäste zählte. Rund 3000 Menschen genossen die stimmungsvollen open air-Veranstaltungen im Park der Villa Böhm, Tausende konzentrierten sich beim Straßenkulturtag, dem Aktionstag „Sozial bewegt“ und den „Bilderhöfen“ auf das Geschehen in der Innenstadt und Altstadt.

„Es war uns wichtig, den Menschen in dieser Stadt und in der Region zu zeigen, was Neustadt kann und was es auszeichnet: diese besondere Kreativität gepaart mit so viel Engagement“, resümiert Weigel. „Von vielen Rückmeldungen wissen wir, dass zahlreiche Einheimische wie Gäste die Kultur in Neustadt ganz neu entdeckt haben, und das ist gut für Neustadt. Der Dank geht an alle, die das Kulturfest gestaltet und getragen haben. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam bewegt haben. Und dieses ´ Wir`-Gefühl wird sicher auch in die Zukunft hineinwirken und weiteres bewegen.“