SGD Süd: Umgesetzte Hochwasserschutzmaßnahmen zeigen Wirkung

Herstellung und Unterhaltung von Hochwasserschutzanlagen zum Schutz der Allgemeinheit an Gewässern 1. Ordnung ist Landesaufgabe. Das Schutzkonzept für den Oberrhein beruht auf einer länderübergreifenden Vereinbarung, die für alle Betroffenen eine ausgeglichene Verteilung des Risikos sicherstellen soll.

Kernpunkte des Konzeptes sind daher die Herstellung einer gleichwertigen Deichhöhe auf beiden Seiten des Rheins sowie die Schaffung von Rückhaltevolumen zum Schutz der Unterlieger. Die SGD Süd ist sowohl für die Genehmigung als auch für die praktische Umsetzung der einzelnen Maßnahmen verantwortlich.

Das abgelaufene Hochwasser hat deutlich gezeigt: Die von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) bisher umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen am Rhein lohnen sich. Dies wird an konkreten Beispielen deutlich.

Während des aktuellen Hochwassers war am Speyerbach das neue Pumpwerk in Betrieb. In Kombination mit der Absperrung der Speyerbachmündung wurde der Rückstau des Rheins in den Speyerbach bei einem Wasserstand von 8,0 m am Pegel Speyer gestoppt. Die am 4. Juni am Pegel Speyer erreichten 8,34 m bereiteten somit für die Stadt Speyer keine Probleme. Ohne die in Frankreich, Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz im Polder Daxlander Au erfolgte Rückhaltung wäre der Pegel wohl auf über 8,60 m geklettert. Aber selbst bei einem weiteren Anstieg des Rheins auf 8,67 m wie im Jahr 1955, wäre dank des Pumpwerkes noch Luft nach oben gewesen. Eine Überflutung der Altstadt hätte diesmal durch den Betrieb des Pumpwerkes verhindert werden können.

Die Wirkung des von der SGD Süd bisher durchgeführten Deichausbaus war ebenfalls deutlich spürbar. Obwohl sich das aktuelle Hochwasser am Pegel Maxau mit 8,68 m in der Statistik des Pegels Maxau schon an zweiter Stelle einreiht und damit nur 16 cm unter dem bisher gemessenen Höchststand von 1999 lag, war das Ausmaß der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen, anders als beim Hochwasser von 1999, gering. Die bereits ausgebauten Deiche sind sogar für einen noch rund 0,5 m höheren Wasserstand am Pegel Maxau ausgelegt. Zugleich wird mit zunehmender Zahl fertiggestellter Deichrückverlegungen und Hochwasserrückhaltungen (sog. „Polder“) die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt eines solchen Wasserstandes verringert. Ohne die eingesetzten Rückhaltemaßnahmen wäre bereits beim aktuellen Hochwasser der Höchststand von 8,84 m aus dem Jahr 1999 um ca. 10 cm überschritten worden.

Ergänzend zu den baulichen Maßnahmen unterstützt die SGD Süd im Zuge der neu gegründeten Hochwasserpartnerschaften die Kommunen bei der Vorbereitung auf den Hochwasserfall. Zur Minderung nachteiliger Folgen eines Hochwassers wurden beispielweise Einsatzkräfte in der Verteidigung von Deichen unterrichtet.