Neubewertung der Dom-Ausmalung des 19. Jahrhunderts – Kaiserdom-Stiftung veranstaltet ihr drittes Wissenschaftliches Symposium

Johann Baptist Schraudolph und die Ausmalung des Domes im 19. Jahrhundert ist Gegenstand eines Internationalen Wissenschaftlichen Symposiums im Rathaus der Stadt Speyer. Die Tagung findet statt von Donnerstag, 26. September, bis Freitag, 27. September 2013. Veranstalter ist die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“. Bei dem Kolloquium referieren die besten Sachkenner der Materie über die Dom-Ausmalung sowie zu aktuellen Fragen der Nazarener-Forschung. Die Tagung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich, da nur eine begrenzte Anzahl Plätze zur Verfügung steht.

Über der Tagung steht der Titel: “Ein Nazarener? Johann Baptist Schraudolph und die Speyerer Domfresken“. Nachdem sich Museen wieder verstärkt in Ausstellungen dem Thema zuwenden, scheint die Aufmerksamkeit für die Nazarener Malerei wieder erwacht zu sein. Für die Stiftung, die sich seit Beginn ihres Wirkens für die Restaurierung der erhaltenen gebliebenen Schraudolph-Bilder eingesetzt hat, ist es daher an der Zeit, eine Neubewertung der Dom-Freskierung vorzunehmen. Der wissenschaftliche Disput ist in vier Schwerpunkte gegliedert: Geistes- und Kulturgeschichte, die Domfresken auf dem Prüfstand der Kunstgeschichte, die Kunst im Dienste des Religiösen und der Umgang mit der Malerei des 19. Jahrhunderts. Dabei wird die Dom-Ausmalung in einen größeren Kontext gestellt und kritisch beleuchtet. Die Tagung mündet in eine Podiumsdiskussion, bei der unter anderem die Frage erörtert werden soll, welche stilistischen und thematischen Merkmale ein Werk als Nazerener-Malerei auszeichnen.

Der romanische Kaiserdom zu Speyer wurde zwischen 1846 und 1953 im Nazarener Stil komplett ausgemalt. Bayernkönig Ludwig I. beauftragte dazu den Maler Johann Baptist Schraudolph. Thema des Bilderzyklus war das Heilswirken Gottes in der Welt am Beispiel der Gottesmutter sowie der wichtigsten Patrone des Domes: Die Heiligen Bernhard von Clairvaux, Papst Stephanus und Diakon Stephanus. Im Zuge der letzten Domrestaurierung in den späten 1950er Jahren wurden die Bilder – bis auf den Marienzyklus im Mittelschiff – abgenommen, um dem salischen Bauwerk seine romanische Raumgestalt wiederzugeben. Einige der noch vorhandenen Bilder sind jetzt im großen Saal über der Eingangshalle des Domes zu besichtigen.

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