Weiteres Vorgehen für Mannheims Frei- und Hallenbäder beschlossen

Der Ausschuss für Sport und Freizeit hat das weitere konzeptionelle Vorgehen für die Frei- und Hallenbäder einstimmig beschlossen. 

Dieses knüpft an die Bäderkonzeption aus dem Jahr 2001 an. „Wir hatten eine intensive Diskussionen darüber, wie wir mit den anderen Bädern umgehen, die 2001 nicht als Kernbäder definiert wurden“, erläuterte Bürgermeister Lothar Quast. „Es ist daher wichtig, dass wir uns die Bäderlandschaft noch einmal komplett betrachten, insbesondere die komplexen Rahmenbedingungen und Abhängigkeit untereinander“, so der Sportbürgermeister. Die Bäderkonzeption wird also nicht in einem Gesamtgutachten fortgeschrieben, sondern einzelne Bäder werden analysiert und bewertet. „Das Ziel ist, eine moderne und attraktive Bäderlandschaft in Mannheim zu haben. Dabei müssen wir nicht nur aus sportpolitischer Sicht sinnvolle Ziele beschreiben, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht“, erklärte Quast. 

Mitte 2012 wurde der Arbeitskreis Bäder unter der Leitung von Sportbürgermeister Lothar Quast gegründet. In diesem sind die Sachkundigen Einwohner und Mitglieder des Ausschusses für Sport und Freizeit sowie Vertreter des Aktionsbündnisses Erhalt Mannheimer Bäder vertreten. „Wir haben hier viel Sachverstand und diesen möchten wir für die weitere gemeinsame Diskussion nutzen“, erläuterte Quast. Der Arbeitskreis Bäder hatte für das Hallenbad Seckenheim, das nach Beschluss des Haushaltsstrukturprogramms eigentlich geschlossen werden sollte, einen tragfähigen Vorschlag erarbeitet, um das Bad weiter zu betreiben. Diesen hat der Ausschuss für Sport und Freizeit angenommen. 

„Für die Beurteilung der Gesamtsituation muss eine Kostenschätzung für die Bäder vorgelegt werden. Nur so kann der erforderliche Sanierungsaufwand ermittelt werden und eine Priorisierung erfolgen“, erklärte Uwe Kaliske, Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit das weitere Vorgehen. Um die notwendigen Grundlagen zu ermitteln, wird sich die Verwaltung projekt- bzw. badbezogen gutachterliche Unterstützung einholen. Die Zwischenergebnisse werden dem Arbeitskreis jeweils aktuell vermittelt.Die Entwicklung der gesamten Stadt darf dabei nicht aus dem Blickwinkel verloren werden. Denn auch die Konversion bietet die Chance, die Sport- und Bäderlandschaft zu attraktivieren. Die Verwaltung will daher auch prüfen, ob sich auf einer Konversionsfläche ein Kombibad realisieren lässt. 

Die 2001 beschlossene Bäderkonzeption hatte fünf Kernbäder identifiziert. Seither wurde dasHallenbad Neckarau in den Jahren 2011/2012 für rund 7,55 Millionen Euro grundlegend saniert. In das Dach und die Fassade des Herschelbadeswurde in den letzten Jahren rund 8,6 Millionen Euro investiert. Außerdem wird das EU-weite Vergabeverfahren „Wettbewerblicher Dialog“ fortgeführt. Das Herzogenriedbad ist 2003 bis 2005 teilsaniert worden. 

Das Hallenbad Seckenheim wird durch den Schwimmverein Mannheim e.V. auch über das Jahr 2013 hinaus betrieben. In das Hallenbad Vogelstang muss weiter investiert werden. Nach derzeitigem Wissen und den aktuellen Sanierungsmaßnahmen kann das Bad für die nächsten drei bis fünf Jahr geöffnet bleiben. Für einen Betrieb über diesen Zeitraum hinaus müssen in einem Gutachten die notwendigen Sanierungskosten ermittelt werden.

Der Pachtvertrag mit der GBG, die Grundstücks- und Gebäudeeigentümer des Hallenbades Waldhof-Ost ist, läuft bis Mitte 2019. Der Fachbereich Sport und Freizeit ist für die bauliche Unterhaltung verantwortlich. Auch hier müssen die notwendigen Sanierungskosten ermittelt werden, damit ein langfristiger Betrieb möglich ist. Um eine Aussage für ein mögliches Kombibad am Standort des Carl-Benz-Bades zu treffen, muss erst die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft werden. Das soll noch in diesem Jahr erfolgen und bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. Ab 2016 könnten entsprechende Mittel in den Haushalt für die Umsetzung der Maßnahme eingestellt werden. Für das Freibad Sandhofen sind im derzeitigen Haushalt bereits Mittel für die Planung eines Naturbades, sowie Investitionen in das Gebäude vorgesehen. Der Arbeitskreis Bäder wurde in der letzten Sitzung über die „Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Freibades mit biologischer Wasseraufbereitung für Mannheim-Sandhofen“ (Naturbad) informiert. Aufgrund der hohen Kosten geht die Verwaltung davon aus, die Planungen nicht weiter zu verfolgen. Die Gesamtkonzeption wird mit dem Arbeitskreis Bäder noch einmal genau betrachtet. Das Freibad Rheinau soll im derzeitigen Rahmen zunächst weiter betrieben werden. Falls es zu größeren Schäden oder Investitionen kommt, sind Einzelfallentscheidungen notwendig.