Immer weniger minderjährige Mütter in Baden-Württemberg – Bundesweit geringster Anteil an allen Geborenen

Erfreuliche Tendenz in Baden-Württemberg - Immer weniger minderjährige Mütter

Im Jahr 2011 wurden in Baden-Württemberg 331 Kinder von minderjährigen Müttern zur Welt gebracht; 4 Mütter waren jünger als 15 Jahre alt. Damit hat die Zahl minderjähriger Mütter einen neuen Tiefststand erreicht, so das Statistische Landesamt. Zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts wurden noch über 600 Kinder von Jugendlichen geboren.

Zurückgegangen ist nicht nur die Zahl der minderjährigen Mütter, sondern auch die Zahl junger Frauen, die im Alter von unter 20 Jahren ein Kind zur Welt gebracht haben: Im Jahr 2000 gab es noch 2 819 »junge Mütter«, 2011 waren es nur noch 1 435. Damit ist die Zahl »junger Mütter« stärker als diejenige der Geburten insgesamt gesunken, so dass sich auch deren Anteil in den letzten Jahren stetig verringert hat.

Verglichen mit den anderen Bundesländern hat Baden-Württemberg den geringsten Anteil »junger Mütter« (1,6 Prozent). Im Saarland und in Bremen sowie in den meisten neuen Bundesländern liegt der Anteil der Kinder, die von Frauen im Alter von unter 20 Jahren auf die Welt gebracht wurden, mindestens doppelt so hoch. Spitzenreiter war im Jahr 2011 das Saarland mit einem Anteil »junger Mütter« von 4,2 Prozent. (Schaubild 2). Ebenso war in Baden-Württemberg der Anteil der Lebendgeborenen von minderjährigen Müttern mit lediglich knapp 0,4 Prozent bundesweit am geringsten.

Innerhalb des Landes zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede beim Anteil der Geburten von Frauen im Alter von unter 20 Jahren: Den höchsten Wert »junger Mütter« wies zuletzt der Stadtkreis Mannheim mit 3,5 Prozent auf, am geringsten war dieser Anteil in den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen und im Alb-Donau-Kreis mit jeweils 1,2 Prozent (Schaubild 3).1)

Die Verbreitung von Jugendschwangerschaften wird nach einer Studie vor allem von der Schulbildung beeinflusst. Geringe Bildung, Arbeitslosigkeit und soziale Benachteiligung führen zu einem deutlich höheren Risiko von ungeplanten Schwangerschaften. Das Risiko, schwanger zu werden, sei bei einer Hauptschülerin etwa fünfmal so hoch wie bei einer Gymnasiastin. 2)

1) Um Zufallschwankungen möglichst auszuschließen, wurde bei den Kreisberechnungen ein Durchschnitt aus 3 Jahren gebildet.

2) Vgl. Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 26.09.2006: Geringe Bildung und Perspektivlosigkeit erhöht Risiko für Schwangerschaft unter 18 Jahren.