Gemeinsame Übung von Feuerwehr, THW und Segelfliegern

Gemeinsame Übung der Feuerwehren Weinheim Stadt, Sulzbach, Oberflockenbach, Reisen und Niederliebersbach sowie des THW aus Weinheim und Ladenburg und der Segelflieger

Großes Erstaunen zeigte sich in den Gesichtern der Besucher des Weinheimer Segelflugplatzes am Samstag Nachmittag, denn dort standen gleich vier Fahrzeuge der Feuerwehr und des THW auf dem Hallenvorplatz. Doch recht schnell war zu erkennen dass es sich hier glücklicherweise nicht um einen Rettungseinsatz, sondern um eine gemeinsame Übung der Feuerwehren Weinheim Stadt, Sulzbach, Oberflockenbach, Reisen und Niederliebersbach sowie des THW aus Weinheim und Ladenburg und natürlich der Segelflieger handelte.

Unter der organisatorischen Leitung von Ralf Michael ( Feuerwehr Weinheim) und Jürgen Brückner (LSV) fand erstmals eine Übung statt, bei der sowohl die Feuerwehr und das THW als auch die Flieger sehr viel lernen konnten. Die Feuerwehr und das THW stellten dazu einen Rüstwagen, ein LF 10 Löschfahrzeug, einen Einsatzleiter-Wagen und einen THW-Gerätekraftwagen zur Verfügung. In kleineren Gruppen wurden die Fahrzeuge und die darauf befindlichen technischen Geräte von den Feuerwehr und THW Kräften erklärt.

Die Mannschaft der Feuerwehr bestand durchweg aus sogenannten Feuerwehr-Sanitätern, die im Einsatzfall auch dafür ausgebildet und ausgerüstet sind medizinische Hilfe zu leisten bis der Rettungsdienst vor Ort ist. Dieses von der Weinheimer Feuerwehr entwickelte Konzept „Helfer vor Ort“ nach dem die Feuerwehr den Rettungsdienst mit „First Respondern“ der Feuerwehr unterstützt ist bislang einzigartig und gewährt eine noch bessere bzw. schnellere Versorgung der Unfallopfer. Die Fahrzeuge der Weinheimer Feuerwehr sind dazu neben den anderen erste Hilfe Gerätschaften zusätzlich mit Beatmungshilfen und eine AED (Automatischer externer Defibrillator) ausgestattet. So war neben den technischen Aspekten im Umgang mit Flugunfällen auch die medizinische Erstversorgung von Flugunfallopfern ein Thema welches nicht nur besprochen. sondern auch praktisch geübt wurde.

Sowohl für die 30 Feuerwehr und THW Kräfte als auch für die ca. 40 Segelflieger wurde die vierstündige Übung zu einer sehr interessanten und lehrreichen Veranstaltung während der sehr viele Fragen beider Seiten beantwortet wurden und eine Menge praktischer Übungen stattfinden konnten. Die Feuerwehr und THW-Kräfte konnten viel über den technischen Aufbau und die verwendeten Materialien und Treibstoffe der Flugzeuge erfahren, es wurden die häufigsten Unfallhergänge, Besonderheiten bei Flugzeugbränden und die typischen Verletzungsmuster bei Flugunfällen besprochen.

Am Flugzeug selbst wurde die schonendste Bergung eines Verletzten und die dazu am besten geeigneten Hilfsmittel praktisch geübt. Die Feuerwehr konnte die typischen Stellen von denen am Flugzeug Brände ausgehen und die damit verbundenen Gefahren am Flugzeug selbst erfahren. Und nach einer theoretischen Einweisung konnten sich LSV Mitglieder an einem Feuerlöschtrainer mit dem richtigen Umgang mit einem Feuerlöscher vertraut machen. Außerdem konnten Ersthelfer-Maßnahmen wie Beatmung, Herzdruckmassage und Anwendung des Externen automatischen Defibrillators an einer Puppe geübt werden. Besprochen wurden außerdem der Ablauf bei einem Flugunfall und die Koordination zwischen Rettungskräften, Flugleitung und LSV Mitgliedern.

Insgesamt wurde festgestellt, dass man viel voneinander lernen kann und auf beiden Seiten "Nachholbedarf" besteht. Für die Zukunft werden spezielle Einsatzpläne durch den LSV und der FFW Weinheim erarbeitet, die aber hoffentlich nie zum Einsatz kommen müssen.