Arbeiten an der Kombilösung gehen planmäßig weiter

Die Arbeiten an der Kombilösung sind seit Bekanntwerden der Insolvenz der Alpine (19. Juni) bis zum heutigen Tag nur zeitweise beeinträchtigt worden. Der Bauzeitenplan – und auch insbesondere die für die östliche Kaiserstraße gesetzten Termine der Fertigstellung zum 15. November – sind davon jedoch nicht berührt. Die aufgetretenen Verzögerungen entstanden dadurch, dass durch die Nachricht von den Alpine-Insolvenz Materiallieferungen storniert oder zurückgezogen wurden, da die Lieferanten um die Zahlungskräftigkeit der Arge Stadtbahntunnel besorgt waren.

Die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) hat dem von Anfang an entgegengewirkt, indem sie das an den Baustellen benötigte Material selbst bestellt hat – ein kostenneutraler, zunächst bis Ende Juli befristeter Vorgang. Das Vertrauen der Lieferanten in die Fortsetzung der Arbeiten an der Kombilösung ist dadurch rasch wiederhergestellt worden. Die Arbeiten an den einzelnen künftigen unterirdischen Haltestellen der Kombilösung gehen weiter. Ein Team für Düsenstrahlarbeiten am Durlacher Tor, das den Boden der künftigen unterirdischen Haltestelle herstellt, arbeitet seit Montag nicht mehr, da es von einem anderen Unternehmen für eine andere Baustelle eingesetzt wurde.

Die Arbeiten an allen Kombilösungsbaustellen werden konsequent weitergeführt: Am Montag beginnen an der Nordostseite vom Marktplatz wie geplant die Schlitzwandarbeiten. Dazu werden heute (Freitag, 28. Juni) und möglicherweise auch morgen die Aufbauarbeiten für die Beton-Silos fortgesetzt. Am Montag gehen auch die Arbeiten am südwestlichen Treppenaufgang am Ettlinger Tor weiter. Planmäßig ruhen die Arbeiten jedoch am Europaplatz, Durlacher Tor und auf der Nordseite der Lammstraße: Dort sieht der Arbeitsturnus ein verlängertes Wochenende für die Arbeiter vor. Auf der Südseite der Durlacher Allee werden die Spundwandarbeiten auch morgen (Samstag, 29. Juni) fortgesetzt.

Parallel zu den erfolgreichen Anstrengungen um die Weiterführung der Arbeiten an der Kombilösung haben sowohl die Verwaltungsspitze unter Führung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wie auch die KASIG-Geschäftsführung auf breiter Front Kontakt zu den vier in der Arge Stadtbahntunnel zusammengeschlossenen Unternehmen Alpine Deutschland AG, BeMo Tunneling GmbH, GSB Spezialtiefbau und Fomento de Construcciones y Contratas (FCC)aufgenommen. Gespräche mit dem Geschäftsführer der BeMo Tunneling, Josef Arnold, ergaben, dass derzeit davon ausgegangen werden kann, dass das selbst nicht insolvente Tochter-Unternehmen der Alpine ebenso wie die GSB Spezialtiefbau die Arbeiten an der Kombilösung für die Arge Stadtbahntunnel fortführen wird – gegebenenfalls vor dem Hintergrund geänderter Eigentumsverhältnisse. Jaime Freyre de Andrade, Leitender Vizepräsident der FCC, sicherte zu, dass die FCC ein hohes Interesse daran habe, die Arbeiten in Karlsruhe mit den bisherigen Partnerunternehmen fortzusetzen und auch selbst in der Arge Stadtbahntunnel zu verbleiben. Auch mit dem Insolvenzverwalter der österreichischen Alpine Bau GmbH, Dr. Stephan Riel besteht ein intensiver Informationsaustausch.

Über die Insolvenz und deren Folgen informiert wurden auch als Zuschussgeber der Kombilösung das Land Baden-Württemberg sowie die beim Regierungspräsidium Stuttgart angesiedelte Technische Aufsichtsbehörde (TAB).

Pläne für eine Auffanggesellschaft für die insolvente österreichische Alpine Bau GmbH sind zu Beginn dieser Woche endgültig gescheitert. Vonseiten der deutschen Alpine Deutschland AG, die sich in Insolvenz in Selbstverwaltung befindet, ging jedoch in Gesprächen mit der KASIG das Signal aus, dass die AG weitergeführt werden soll – als von der insolventen österreichischen Alpine Bau GmbH dann losgelöstes unabhängiges Unternehmen.