Leonard Cohen fesselte Zuhörer in der SAP Arena Mannheim

Leonard Cohen (Foto: Helmut Dell)
Leonard Cohen (Foto: Helmut Dell)

Über 9.000 Menschen verfolgten am 28. Juni 2013 ein atemberaubendes Konzert der Sonderklasse. Der 79-Jährige machte im Rahmen seiner Europa-Tournee in Mannheim Station.

Fast wie in einem Wohnzimmer wirkte das Bühnenbild: In schummerndem Licht gehüllte Vorhänge, Teppiche auf dem Boden und die Musiker konnten es sich auf mit Samt bezogenen Stühlen gemütlich machen.

Das bunt gemischte Publikum sollte an dem Abend voll auf ihre Kosten kommen. Im schwarzen Anzug und Hut betrat der 79-jährige Künstler die Bühne und gleich beim ersten Titel ging er in die Knie. Erstaunlich, wie Leonard Cohen mit ganz tiefer Stimme seine Lieder darbot, die manchmal einem Sprechgesang vermuten ließen. Und da waren natürlich noch seine Musiker: Allesamt Spitzensolisten an ihren Instrumenten. Jeder Fehler wäre bei dem Konzert aufgetaucht; es gab aber keine.

Natürlich durften an dem Abend Leonard Cohen´s größten Erfolge, ja Welthits, nicht fehlen: „Suzanne“, „Bird on Wire“ oder „Lover, Lover, Lover“ , animierten das Publikum zum mitsingen. Wer an dem Abend ein mitreißendes Konzert erwartete, der war fehl am Platz. Die Titel und vor allem die Musik dienten eher der Entschleunigung und lösten wahre Begeisterungsstürme beim Publikum aus. Und das ist es eben, was die Musik von Leonard Cohen ausmacht. Und immer wieder ging Cohen bei Titeln in die Knie und versank förmlich in seinem Gesang. Mit einer großen Geste stellte er an dem Abend seine Begleitmusiker vor: Er zog den Hut vor ihnen und verneigte sich vor: Roscoe Beck (Bass), Sharon Robinson (Gesang), Neil Larsen (Keyboards), Javier Mas (Gitarre), Raphael Gayol (Schlagzeug), Charley und Hattis Webb (Mandoline, Gesang), und Alexandru Bublitchi (Geige).

Leonard Cohen live in Mannheim war ein musikalisches Erlebnis der Sonderklasse.

Leonard Cohen erhielt 2010 den „Grammy“ für sein Lebenswerk.  Die beiden anderen Konzerte in Deutschland sind am 14. Juli in Hamburg und am 17. Juli in Berlin.