Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen der TU zur 63. Lindauer Nobelpreisträgertagung eingeladen

Jennifer Meyer und Melanie Kim Müller (rechts) in Lindau.

Die 63. Lindauer Nobelpreisträgertagung wurde am letzten Wochenende feierlich durch Bettina Gräfin Bernadotte, Präsidentin des Kuratoriums, eröffnet.

In ihrer Rede kündigte sie eine Woche des interkulturellen Dialogs unter Spitzenforschern verschiedener Generationen an: 34 Laureaten und mehr als 600 Nachwuchswissenschaftler aus annähernd 80 Ländern nehmen an der weltweit einzigartigen Tagung teil. Bis 5. Juli steht die Chemie im Fokus.

Neben Fragen der Grundlagenforschung wird über deren Anwendung in Bereichen wie der Energieversorgung, der Arzneimittelforschung oder dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen diskutiert. Einen Themenschwerpunkt der Tagungswoche bildet das Konzept der „Grünen Chemie“, doch auch biochemische Prozesse und Strukturen sowie die Erzeugung, Umwandlung und Speicherung von chemischer Energie sind Gegenstand der zahlreichen Vorträge und Diskussionen.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte in ihrem Grußwort: „Exzellente Wissenschaft überschreitet Grenzen, erfolgreiche Wissenschaftlerkarrieren verlaufen heute international. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, an denen Spitzenforschung für junge Wissenschaftler so greifbar ist wie hier in Lindau.“ Neben Wanka nahmen über 200 weitere Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an der Eröffnung teil.

Von der TU Kaiserslautern wurden Jennifer Meyer und Melanie Kim Müller aus dem Fachbereich Chemie nach einem Auswahlverfahren zur Nobelpreisträgertagung eingeladen. Jennifer Meyer entschied sich für eine Forschungstätigkeit im Bereich der magnetischen Übergangsmetallcluster bei Prof. Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg. Es gelang ihr hier, die Spin und Bahnmomente mit Hilfe einer neuen Messmethodik zu bestimmen und in renommierten Fachzeitschriften zu veröffentlichen.

Die Forschungsinteressen von Melanie Kim Müller liegen auf dem Gebiet der Oxidationskatalyse mit molekularem Sauerstoff. In diesem Bereich von Prof. Dr.-Ing. Jens Hartung treffen die Aspekte Ressourcenschonung, Entwicklung umweltfreundlicher Methoden und die Synthese von Grundstrukturen für die Wirkstoffforschung zusammen.

In einem mehrstufigen internationalen Bewerbungs- und Auswahlverfahren, an dem dieses Jahr über 150 akademische Partnerinstitutionen aus der ganzen Welt beteiligt waren, hat das Lindauer Kuratorium mehr als 600 besonders qualifizierte Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden als Teilnehmer der Tagung ausgewählt. „Ich bin beeindruckt von der Kompetenz, der Neugierde und der Energie der jungen Teilnehmer.

Die Tagung bietet ihnen eine einzigartige Gelegenheit zum interkulturellen und generationenübergreifenden Wissens- und Ideenaustausch und zum Aufbau von Netzwerken“, betonte der deutsche Chemienobelpreisträger Hartmut Michel, der zum 16. Mal an einer Lindauer Nobelpreisträgertagung teilnimmt.

Auch der Physiknobelpreisträger Steven Chu, der bis April diesen Jahres US-Energieminister war, ist wieder in Lindau zu Gast. Zum ersten Mal dabei sind die 2012 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Forscher Brian Kobilka (Chemie), Serge Haroche und David Wineland (beide Physik), deren Vorträge mit Spannung erwartet werden.