Landesregierung und Agentur für Arbeit vereinbaren Initiative für junge Arbeitslose

Die Landesregierung und die Agentur für Arbeit wollen eine Arbeitsmarkt-Initiative für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Berufsausbildung sowie Langzeitarbeitslose umsetzen. Darauf haben sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, Arbeitsminister Alexander Schweitzer und die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Heidrun Schulz, in einem Gespräch verständigt.

Der Handlungsbedarf sei groß, da von den rund 154.000 erwerbsfähigen SGB-II-Leistungsbeziehern rund 98.000 keine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen. Auch mit Blick auf den künftigen Fachkräftebedarf müsse es Ziel sein, diesen Menschen eine berufliche Perspektive zu eröffnen, waren sich die Gesprächspartner einig.

„Gerade junge Erwachsene ohne abgeschlossene Berufsausbildung geraten immer wieder in prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder werden arbeitslos“, erklärte Ministerpräsidentin Dreyer. „In Absprache mit der Bundesagentur für Arbeit wollen wir mit der Regionaldirektion und den Jobcentern diesen Jugendlichen eine ‚zweite Chance‘ für einen berufsqualifizierenden Abschluss geben.“ Darüber hinaus wurde vereinbart, dass es zeitnah Modellprojekte zur Verbesserung des Übergangs ausbildungsreifer Jugendlicher in eine möglichst duale Ausbildung sowie eine regionale Initiative zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit geben soll.

Frank-Jürgen Weise versicherte, dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften im Verwaltungsrat der BA darin einig seien, finanzielle Ressourcen sowohl für die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt als auch für die Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs zur Verfügung zu stellen.

Arbeitsminister Schweitzer betonte den guten fachlichen Austausch und ergänzte: „Arbeit zu haben, bedeutet selbstständig und wirtschaftlich unabhängig zu sein. Außerdem ist es Voraussetzung für die Gestaltung der eigenen Existenz. Gerade den jungen Menschen, die sich eine berufliche Zukunft aufbauen und ihr Leben planen möchten, müssen wir deshalb eine Perspektive bieten. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn es aus irgendeinem Grund im ersten oder auch zweiten Anlauf nicht geklappt hat.“

Angesichts der künftig sinkenden Zahl an Menschen im erwerbsfähigen Alter sei dies nicht nur für die jungen Menschen selbst wichtig, so Schweitzer, sondern ebenso ein unverzichtbarer Baustein einer jeden Fachkräftestrategie.

Für die Leiterin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz, ist die enge Kooperation zwischen dem Land, den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern ein entscheidender Faktor für die gute Ausgangsbasis des rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktes: „Wir liegen bei der Jugendarbeitslosigkeit bundesweit auf dem dritten Platz. Das bietet uns die Möglichkeit, gemeinsam innovative Ansätze zu erarbeiten, um möglichst vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine dauerhafte berufliche Zukunft zu bieten.“ Alle Beteiligten wollen diese Herausforderungen anpacken und gemeinsam realisierbare Lösungen für die Finanzierung von Jugendprojekten finden.