Sehstation vor R 7, 3-7 aufgestellt

Rote Sitzwürfel, die als „Sehstation“ vor architektonisch wertvollen Gebäuden Mannheims aufgestellt werden.

Der ein oder andere Fußgänger im Stadtgebiet hat sie vielleicht schon entdeckt: Rote Sitzwürfel, die als „Sehstation“ vor architektonisch wertvollen Gebäuden Mannheims aufgestellt werden. In dieser Woche folgte eine weiterer Baukulturwürfel vor dem Wohn- und Geschäftshaus in R 7, 3-7.

Der Neubau des Spar- und Bauvereins Mannheim ging aus einem Wettbewerb hervor und wurde 2011 durch den Architekten Stefan Forster fertig gestellt. Im Erdgeschoss befinden sich die Geschäftsräume des Spar- und Bauvereins und in den Obergeschossen 34 barrierefreie Wohnungen.

„Mitten in der Innenstadt findet sich hier eine kleine Oase. Denn von den großzügigen Balkonen auf der Rückseite haben die Bewohner einen schönen Blick in den Park“, bemerkt Baubürgermeister Lothar Quast. „Die zwei zueinander versetzen Gebäude nehmen einerseits den gebogenen Straßenverlauf und andererseits die hohe Bebauung der 50er Jahre in der Nachbarschaft auf. Es fügt sich damit optimal in die Umgebung ein“, erklärt Dr. Martina Kubanek, Leiterin des Baukompetenzzentrums.

„Das Projekt zeigt deutlich, wie in der heutigen Zeit qualitätsvoll gebaut werden kann. R 7 ist ein gelungenes Beispiel, wie man sich urbane Wohngebäude wünscht“, erklärt Quast die Beurteilung der Jury. Ebenso auffällig wie einzigartig ist die sorgfältige Ausführung der Ziegelfassaden mit ihrem leichten Relief. Dr. Kubanek: „Das Haus hat einen zeitlosen Charakter, der für diesen Ort eine Bereicherung darstellt.“

Bis Oktober werden alle zwei Wochen die roten Würfel aus Sichtbeton aufgestellt. Sie dienen als Sitzgelegenheit vor zwölf Objekten, die eine unabhängige Jury aus insgesamt rund 40 Bauwerken ausgesucht hat. Die Jury, bestehend aus externen Architekten und internen Fachleuten hat dabei Kriterien, wie die äußere Erscheinung, wie fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, die Detailausbildung und Materialwahl in die Beurteilung einfließen lassen. Dabei reicht das Spektrum von Plätzen über Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungsbauten bis hin zu Kirchen aus den verschiedensten Epochen. Die Projekte finden sich nicht nur in der Mannheimer Innenstadt. Auch in den Stadtteilen lässt sich vorbildliche Baukultur entdecken.

Für jede Sehstation hat die Jury einen Begleittext geschrieben, der verdeutlichen soll, warum gerade diese Bauten besonders gelungen sind. Der Text wird auf der Sitzfläche des jeweiligen Betonwürfels zu lesen sein. Ebenso ist ein QR-Code geschaltet, mit dem Sie per Handy direkt auf die städtische Website kommen, um weitere Infos zu dem Projekt zu erhalten.

Die Stadt Mannheim möchte das Thema Baukultur verstärkt in das Stadtbild und daher in das Bewusstsein bringen. Daher wird darauf geachtet, dass Wettbewerbe durchgeführt werden, kompetente Planungsbüros für einzelne Planungs- und Bauaufgaben beauftragt werden. Ebenso wurde der Gestaltungsbeirat eingerichtet, der die Stadt Mannheim als unabhängiges Gremium berät. Das Baukompetenzzentrum begleitet das Thema Baukultur mit Vorträgen und verschiedenen Aktionen.

Die nächsten Standorte werden immer ein paar Tage vorher auf der Internetseite der Stadt Mannheim unter www.mannheim.de/stadt-gestalten/sehstationen und über einen Flyer bekannt gegeben. Tatkräftig unterstützt wird das Baukompetenzzentrum vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung, der die Würfel aufstellt. Am Ende der Aktion gibt es die Möglichkeit, das persönliche Lieblingsobjekt auszuwählen. Das Projekt mit den meisten Stimmen wird dann vom Baukompetenzzentrum mit dem Mannheimer Baukulturpreis 2013 ausgezeichnet.