Musikhochschule: Tragfähiges Konzept muss entwickelt werden

Der Vorstoß der Baden-Württembergischen Wissenschaftsministerin, Theresia Bauer, zur Weiterentwicklung der Musikhochschulen wird in Mannheim differenziert aufgenommen. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz traf sich gestern (Donnerstag, 18.Juli 2013) mit den Leitern der Musikhochschule und der Popakademie zum Gespräch.

„Wir brauchen ausreichend Zeit, um standortbezogen eine tragfähige Konzeption für die Musikhochschule unter den neuen Bedingungen zu beschreiben und zu diskutieren“, so Kurz. Deshalb halte er es nicht für denkbar, dass auf Basis eines Vorschlags, der eine Woche vor den Sommerferien vorgestellt werde, der Landtag in seiner Sitzung vier Wochen nach den Ferien bereits einen Beschluss fassen könne.

„Wir sind generell bereit für eine strukturelle und konzeptionelle Änderung, und auch für eine Reduktion des Angebots“, so Kurz, „es kann allerdings nicht sein, dass Mannheim die überwiegende Last des Gesamtabbaus trägt.“ So habe von den 500 Studienplätzen, die laut Landesrechnungshof abgebaut werden sollen, dieser in Mannheim einen Abbau von 166 Plätzen vorgeschlagen. Dies sei eine akzeptable Größenordnung, Im Entwurf des Wissenschaftsministeriums ist jedoch von bis zu 300 Plätzen die Rede.

Kurz bemängelt außerdem, dass das investive und laufende Engagement der Stadt in die Popakademie mit ihren 291 Studienplätzen jetzt als Argument vorgebracht werde, dass Mannheim auch nach der Kürzung ausreichend viele Studienplätze anbieten könne. Im Übrigen sei „eine Integration der Popakademie in die Musikhochschule derzeit mangels konkreter Vorschläge nicht bewertbar.“

Die Abschaffung der Orchesterausbildung in Mannheim sei aufgrund der wechselseitigen konzeptionellen Bereicherung von Klassik, Jazz und Pop sowie der Historie der Mannheimer Schule und der Auswirkungen gerade dieses Angebots auf die Region hoch problematisch.

Der Oberbürgermeister hat sich mit einem entsprechenden Brief an die Wissenschaftsministerin gewandt.