Personeller Wechsel in der Leitung des Polizeipräsidiums Rheinpfalz

Wolfgang Fromm (2.v.l.) und Jürgen Schmitt (2.v.r.) mit Oberbürgermeisterin Eva Lohse und Minister Roger Lewentz

Am Dienstag, 23.07.2013, wurde im Rahmen einer Feierstunde der Behördenleiter des Polizeipräsidium Rheinpfalz, Polizeipräsident Wolfgang Fromm, aus seinem Amt verabschiedet und sein Nachfolger, Leitender Polizeidirektor Jürgen Schmitt, in sein Amt eingeführt.

Anfang diesen Monats wurde der Wechsel von Polizeipräsident zum Polizeipräsidium Koblenz offiziell bekannt. Dort wird er die Polizeibehörde leiten. Am 23.07.13 fand in feierlichem Rahmen seine Verabschiedung aus der Region Vorderpfalz statt.

Die Blue Light Big Band unter Leitung von Manuel Kuntz eröffnete die Feierstunde mit dem Titel "Birdland". Die Big Band besteht aus Polizeibeamten und Freunden.

Regierungsdirektor Dr. Holger Reinstein begrüßte die geladenen Gäste im Stadtratssaal, der der Polizei von der Stadt Ludwigshafen zur Verfügung gestellt wurde. Polizeipräsident Wolfgang Fromm, der aus der Region Koblenz stammt, habe in seiner 11-jährigen Zeit beim Polizeipräsidium Rheinpfalz ca. 752.000 km zurückgelegt.

"Es war eine sehr gute und harmonische Zusammenarbeit", so Regierungsdirektor Dr. Reinstein.

Staatsminister Roger Lewentz, als Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur der Dienstherr der rheinland-pfälzischen Polizei, betonte, dass die Polizei großes Vertrauen aus der Bevölkerung und aus der Politik erhält. Die Kriminalstatistik sage aus, dass rheinland-pfalzweit 60 % aller Straftaten aufgeklärt würden. Im Hinblick auf die Schuldenbremse sagte Staatsminister Lewentz, dass trotz Sparmaßnahmen dieses Jahr 440 Polizeianwärter eingestellt würden, da viele Dienstposten wegen der Pensionierungswelle neu besetzt werden müssten.

In der Laudatio zu Wolfgang Fromms Vita sagte Roger Lewentz, dass der Polizeipräsident seit 1969 bei der Polizei ist. Am 01.07.69 kam er zur Bereitschaftspolizei, wo er Gruppenführer wurde. 1980 wurde er im gehobenen Dienst ausgebildet und 1988 kam er in den höheren Polizeidienst. Am 01.11.2002 wurde er Präsident im Polizeipräsidium Rheinpfalz. Unter seiner Leitung wurden unter anderem das Haus des Jugendrechts aufgebaut.

Laut Beamtenrecht hat der Leitende Polizeidirektor Jürgen Schmitt eine Erprobungszeit von 6 Monaten, bevor er zum Polizeipräsident ernannt wird, so Roger Lewentz. Jürgen Schmitt trat 1994 in den höheren Polizeidienst ein. Von 2004 bis 2006 war er für die Koordinierung der polizeilichen Kräfte bei der Weltmeisterschaft verantwortlich. Er habe sich hervorragend bewährt und genieße großes Ansehen.

Anschließend wurde Wolfgang Fromm verabschiedet und Jürgen Schmitt in sein Amt eingeführt. Der Staatsminister übergab die Urkunden.

Nach einem Intermezzo der Blue Light Big Band mit dem Titel "Children of Sanchez" sprach die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse. Sie lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Polizei. Die Polizei sei ein Teil der Gesellschaft; ein Sicherheitsproblem gäbe es nicht in Ludwigshafen.

"Wir gönnen es Ihnen, dass Sie nicht mehr so weit fahren müssen", so Eva Lohse, die sich für die vergangenen 11 Jahre in Ludwigshafen bedankte. "Sie übergeben ein gut bestelltes Haus."

Die Frankenthaler Landgerichtspräsidentin Irmgard Wolf beschrieb, dass es zwischen der Polizei und der Justiz intensive Kontakte gibt, wofür sie dankbar sei. Die Polizei begleitet Aussendienstmitarbeiter der Justiz bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Gerade Gerichtsvollzieher seien oft Mittelpunkt in Konflikten. Ein Spannungsfeld zwischen Justiz und Polizei gäbe es nicht, die Zusammenarbeit sei gut. Sie wünschte Wolfgang Fromm viel Glück in Koblenz und freut sich auf eine Zusammenarbeit mit Jürgen Schmitt. 

Kriminalhauptkommissar Michael Harm, Vorsitzender Gesamtpersonalrat, dankte für die fachlich und sozial geprägte Zusammenarbeit. 

Wir können uns auf unseren Präsidenten verlassen", so Michael Harm.

Durch die heimatnahe Versetzung könne sich Wolfgang Fromm seinem Hobby Tennis intensiver widmen, da die tägliche Fahrt von Koblenz nach Ludwigshafen und zurück, entfällt. 

Die Blue Light Big Band spielte den Titel "Flashdance … What a feeling". Danach sprach Polizeipräsident Wolfgang Fromm.

"Seit Beginn beim Polizeipräsidium Rheinpfalz habe ich mich nicht einen Tag allein gefühlt", so Polizeipräsident Wolfgang Fromm in seiner Rede.

Viele Einsätze seien in seiner Zeit geleistet worden, unter anderem 50 Castoreinsätze und Demonstrationen. Viele hochrangige Besuche habe es geben, darunter drei Bundespräsidenten, ein Bundeskanzler, eine Bundeskanzlerin und 1 Bischof. Schmunzelnd fügte er hinzu: "Von allen haben wir Fingerabdrücke genommen."

Es war eine bewegte und bewegende Zeit, so Wolfgang Fromm. Er erzählte über seine Erlebnisse auf der Autobahn, vom Verhalten der Autofahrer und vom Anstieg der Benzinpreise von 1,05 Euro (2002) auf 1,50 Euro (2013).

Fromm: "Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zusammen arbeiten zu dürfen. Danke für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Vielen Dank an meine Frau. Ich wünsche Jürgen Schmitt eine glückliche Hand für die Behördenleitung."

Jürgen Schmitt erläuterte, dass er Streifendienst in Ludwigshafen geleistet und sein 40. Dienstjubiläum bei der rheinland-pfälzischen Polizei gefeiert hat. "Die Polizei hat sich zur Bürgerpolizei entwickelt.", so Jürgen Schmitt. Er betonte, dass die häusliche Gewalt zugenommen habe. Das Motto der Polizei ist: "Wer schlägt, muss gehen." Die Entwicklung sei Mitten in Prozess. Verbessert wurde die Ausbildung, die Ausrüstung und die Technik. Der Beruf "Polizist" sei hektischer und schwieriger geworden. Man müsse offen sein für neue Ideen. Er wechsele vom Polizeipräsidium Trier, das Präsidium mit den ältesten Mitarbeitern, zum Polizeipräsidium Rheinpfalz mit den jüngsten Mitarbeitern. Wolfgang Fromm wünsche er in Koblenz alles Gute. Er dankte seiner Frau und seinen zwei Töchtern: "Danke, dass ihr den Weg mit mir gemeinsam geht."

Polizeidirektor Thomas Sommerrock, Leiter Führungsstab des Polizeipräsidiums, erläuterte, dass Wolfgang Fromm keine Geschenke zum Abschied gewollt hat.

"Wir haben Deinen Wunsch weitgehend respektiert", so Polizeidirektor Thomas Sommerrock.

Er überreichte einen Scheck für ein Kinderheim sowie eine Kiste Wein, "da der Wein in der Pfalz besser als in Koblenz sei", so Thomas Sommerrock schmunzelnd.

Nach dem Ende der Feierstunde wurden die Gäste zu einem Stehempfang mit Imbiss eingeladen. Zeit für Gespräche und dem persönlichen Abschiednehmen von einem beliebten Behördenleiter.