Rund ein Drittel des Birkenparkplatzes wird im östlichen Teil wieder freigegeben

Nach dem Gewittersturm am 20.Juni 2013 hat der Pächter des Birkenparkplatzes am Adenauering diesen zum Schutz der Öffentlichkeit komplett gesperrt. Denn über den Platz verteilt waren zwölf äußerlich gesunde Birken entwurzelt und umgestürzt.

Eine erste Untersuchung der zum Landeswald gehörenden Fläche durch Forstleute ergab, dass neben den umgestürzten Bäumen möglicherweise auch die verbliebenen rund 120 Birken Vorschäden aufweisen. Der Sturm hatte verborgene Risiken offenbart. Es war zu befürchten, dass die dem Sturm nicht zum Opfer gefallenen Bäume ebenfalls nicht mehr verkehrssicher waren, diese im ungünstigen Fall auch bei "normalen Witterungsverhältnissen" umstürzen können. Ein vom Forst hinzugezogener externer Baumsachverständiger hatte die Befürchtungen zur fehlenden Standsicherheit bestätigt und weitere Untersuchungen dringend angeraten.

Der Birkenparkplatz wird für Veranstaltungen im Wildparkstadion benötigt. Mit Blick auf das anstehende Heimspiel des Karlsruher SC am kommenden Samstag sowie die beiden Pokalspiele am 3. und 5. August hat das städtische Liegenschaftsamt mit allen Beteiligten nach Lösungen gesucht mit dem Ziel, kurzfristig zumindest einen Teil des Parkplatzes wieder freizugeben.

Nach der schnellen gutachterlichen Überprüfung von rund 70 auf der östlichen Teilfläche stehenden Birken kann am Samstag ein Drittel des Platzes in Richtung Theodor-Heuss-Allee für die Busse der Gäste-Fans freigegeben werden. Auch die Behinderten-Parkplätze direkt am Adenauerring können benutzt werden. Auf dieses Vorgehen hat sich das Liegenschaftsamt mit den städtischen Fachstellen, dem Karlsruher SC, der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg sowie der Polizei verständigt. Letztere hatte signalisiert, dass als Minimallösung gut ein Drittel des Platzes sicherheitstechnisch notwendig sei, um einen ordnungsgemäßen Ablauf gewährleisten zu können.

Vor der Freigabe der Teilfläche müssen am Freitag 16 Gefahrenbäume gefällt werden, die den Sicherheitstest des beauftragten Büros nicht bestanden hatten. Das Sachverständigenbüro hatte am letzten Freitag und diese Woche die Standfestigkeit mittels Zugversuch überprüft. Dabei werden am Baum Kräfte simuliert, wie diese bei einem stärkeren Unwetter auftreten können. Das Verfahren erlaubt gesicherte Rückschlüsse darauf, ob die Bruch- und Standsicherheit eines Baumes noch hinreichend gegeben ist.

Die im Juni umgestürzten Bäume hatten nur oberflächlich verlaufende Feinwurzeln. Tief reichenden Haltewurzeln fehlten oder waren wegen Pilzbefalls bereits weitgehend vermorscht und abgestorben. Zudem wurde deutlich, dass die Bäume auf aufgefülltem Boden stehen, was die Wurzelentwicklung beeinträchtigt und verhindert hat, dass die Bäume ausreichend tief verankert waren.

Ergebnis der Untersuchung aller auf der zur Freigabe vorgesehenen östlichen Parkfläche stehenden Bäume war, dass die Verkehrssicherheit nur durch Fällung der 16 Gefahrenbäume hergestellt werden kann. Eine Erhaltung der umsturzgefährdeten, etwa 55 Jahre alten Birken durch Kronenrückschnitte ist nicht zielführend bei der vergleichsweise geringen Restlebenserwartung der Birken. Zudem wirken sich durch Kronenrückschnitte entstehende Verletzungen sehr schnell erneut negativ auf die Verkehrssicherheit aus.

Die Fällung der Bäume ist mit der Naturschutzbehörde, dem Naturschutzbeauftragten und der Stadtökologie beim Umwelt- und Arbeitsschutz abgestimmt. Die Naturschutzverbände wurden vor der Fällung informiert. Artenschutzbelange wurden geprüft und sind nicht beeinträchtigt.

Ersatzpflanzungen sind vereinbart. Sobald hinreichend geklärt ist, wie der Birkenparkplatz künftig längerfristig genutzt werden soll, wird über deren Umsetzung entschieden. Alle Beteiligten bitten um Verständnis, dass aufgrund der zu beachtenden Sicherheitsaspekte der Birkenparkplatz derzeit nur eingeschränkt nutzbar ist. Es wird im eigenen Interesse dringend empfohlen, die Sperrhinweise zu befolgen. Ziel ist es, den Parkplatz so schnell wie möglich wieder auf der gesamten Fläche nutzbar zu machen.