Quereinsteiger in Kitas willkommen

Der Landeshauptstadt Mainz ist es ein zentrales Anliegen, für die hier lebenden Familien ein qualitativ hochwertiges bedarfsgerechtes und wohnortnahes Angebot zur Tagesbetreuung von Kindern bereit zu halten.

Daher engagiert sie sich in vielfältiger Weise, das hierfür erforderliche qualifizierte pädagogische Personal zu gewinnen. Denn bis Ende 2014 müssen zur Erfüllung der Rechtsansprüche für alle 8 städtischen, neuen Kindertagesstätten und Erweiterungen von Kindertagesstätten insgesamt 192 Stellen (Vollzeitäquivalente), was umgerechnet auf die vielfältigen Teilzeitmodelle 220 neu einzustellenden Personen entspricht, besetzt werden.

Um das benötigte Personal zu gewinnen, hat die Stadt Mainz im September 2009 die Werbekampagne ‚Du fehlst uns‘ zur Personalgewinnung gestartet. Sie hat zudem das Bewerbungsverfahren ebenso beschleunigt wie das Einstellungsverfahren. Die Anstrengungen der Stadtverwaltung umfassen nicht nur vielfältige Werbeaktionen, sondern auch zahlreiche weitere Maßnahmen, unter anderem die Erhöhung des Angebots an Teilzeitausbildung um 10 zusätzliche Ausbildungsplätze (insgesamt somit 48 Teilzeitausbildungsplätze). Gleichzeitig hat die Stadt allen städtischen Teilzeit-Erziehungskräften angeboten, ihre Arbeitszeit zu erhöhen.

Darüber hinaus erhalten seit 2011 alle Anerkennungspraktikanten, die ihr Praktikum in einer städtischen Kita ableisten, bereits während der Praktikumszeit ein Übernahmeangebot. Und seit diesem Sommer wurde die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Freiwilligen Sozialen Jahr, die die Erzieher in städtischen Kitas unterstützen, von 10 auf 20 Teilnehmer erhöht.

Interne Qualifizierungsmaßnahmen für Kinderpfleger und Sozialassistenten sind ebenfalls Teil der Bemühungen. Dazu zählen Fortbildungen für Erzieher und Erzieherinnen in der Frühpädagogik, wie auch der Fernlehrgang zur/zum Erzieher/in, den die Stadtverwaltung Mainz in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz e.V. für interne Mitarbeiter/innen aus dem Erziehungsdienst (Kinderpfleger/innen bzw. Sozialassistenten/innen) seit April 2013 Qualifizierungsmaßnahme für 15 Mitarbeiter/innen an bietet.

„Wir ziehen alle Register, um qualifiziertes Personal zu gewinnen“, sagte Sozialdezernent Kurt Merkator heute, als er ein neues Qualifizierungskonzept für Personal in städtischen Kitas vorstellte: „Auch Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen in Kitas sind uns willkommen. Diese haben oft eine fachpädagogische, jedoch keine kitaspezifische Ausbildung, d.h. es handelt sich um einen Personenkreis, der keinen Abschluss als staatlich geprüfter Erzieher hat.“ Dazu zählen z.B. Logopäden, Kinderkrankenpflegekräfte, Dipl. Pädagogen, Sozialarbeiter, aber eben auch Erzieher und Erzieherinnen ohne staatlich anerkannten Abschluss als Erzieher.

Eine Umfrage in städtischen Kindertagesstätten hat ergeben, dass mehr als 40 Personen Quereinsteiger sind. An diesen Personenkreis richtet sich eine in Kooperation mit der Volkshochschule Mainz durchgeführte Weiterbildung: „Ein neuer, weiterer wichtiger Baustein, der eigens als Modulkurs für Quereinsteiger in städtischen Kindertagesstätten konzipiert ist.“
Um diese weiter zu qualifizieren, hat die Fachabteilung ‚Kindertagesstätten‘ der Stadtverwaltung zusammen mit der VHS Mainz diese spezielle Fortbildung konzipiert, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Zertifikat abschließen.

Die KursteilnehmerInnen sollen so in kurzer Zeit mit wichtigen pädagogischen Themen vertraut werden, auch mit den konzeptionellen Grundlagen der Stadt Mainz (s.Rahmenkonzeption, Berliner Eingewöhnungsmodell u.a.). Die Inhalte sind im Alltag durch Kolleginnen und auch Leitungskräfte in so kurzer Zeit nicht an neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  zu vermitteln, wodurch nun auch eine konzentrierte theoretische Einarbeitungszeit erfolgen kann und das Gelernte direkt im Alltag umgesetzt werden kann.

Die Kurse für je 18 bis 20 Personen beginnen im September 2013 und dauern zwei Monate. Sie werden zu festen Wochentagen an acht Tagen zu je acht Zeiteinheiten mit 45 Minuten durchgeführt. Inhalt sind unter anderem die pädagogische Rahmenkonzeption und die Qualitätsbausteine in den städtischen Kitas, die Betreuung von unterdreijährigen Kindern, die Themen Sprachförderung, interkulturelle Pädagogik, Inklusion, Kindeswohlgefährdung sowie die Kooperation mit den Eltern. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Zertifikat.