Gelebte Inklusion in städtischen Kantinen

Stadt Mainz setzt erfolgreiche Kooperation mit gpe fort: Kantinen in Rathaus, Stadthaus und Zitadelle werden ab September bedient / Vertrag ermöglicht Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung inmitten der Gesellschaft .

Die Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen (gpe) gGmbH betreibt ab dem 01. September die städtischen Kantinen in Rathaus, Stadthaus und auf der Zitadelle. Nachdem die gpe bereits mit dem „Café Forster“ im Naturhistorischen Museum und der Schulverpflegung an der IGS Anna-Seghers erfolgreiche Kooperationen mit der Stadt Mainz zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen pflegt, steht nun auch der Bewirtschaftung der städtischen Kantinen durch die gpe mit Unterzeichnung des Vertrages durch Oberbürgermeister Michael Ebling und der Geschäftsführerin der gpe, Claudia Rustige nichts mehr im Wege.

Die gpe übernimmt die städtischen Kantinen, nachdem die SPAZ zu Jahresbeginn den Betrieb der Kantinen einstellen musste. „Es ist natürlich bedauerlich, dass die SPAZ die Kantinen nicht weiterführen konnte. Umso mehr freut es uns, dass die Stadt Mainz erneut einen gemeinnützigen Träger beauftragt und somit einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen leistet“, sagt Claudia Rustige, Geschäftsführerin der gpe.

Die gpe wird die Standorte Rathaus, Stadthaus und Zitadelle als Teil der Werkstatt für behinderte Menschen betreiben. Bereits mit dem Café Forster im Naturhistorischen Museum der Stadt Mainz wurde ein beispielgebendes Projekt realisiert, das für fünf Menschen mit Behinderungen eine dauerhafte berufliche Perspektive mitten in der Gesellschaft geschaffen hat. Auch mit der Integrierten Gesamtschule Anna-Seghers arbeitet die gpe seit einigen Jahren erfolgreich in der Schulverpflegung zusammen. Weil alle Beteiligten – Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler – mit der Qualität und dem Service der gpe hoch zufrieden sind, wird in dem Neubau der IGS eigens für die Produktion vor Ort eine neue große Produktionsküche gebaut, die zum Schuljahresbeginn 2014/2015 ihren Betrieb aufnimmt.

Mit dem nun folgenden Gemeinschaftsprojekt des Betriebes der städtischen Kantinen zwischen gpe und Stadt Mainz wird ein weiteres inklusives Kooperationsprojekt verwirklicht, das nicht nur für die bei der gpe beschäftigten Werkstattmitarbeiter einen attraktiven Arbeitsplatz bedeutet, sondern auch und vor allem für das leibliche Wohl der städtischen Bediensteten und externer Gäste sorgen soll.

Nach einer „längeren Zwangspause“ durch den Ausfall der SPAZ sieht Oberbürgermeister Michael Ebling nun ein neues Kapitel, das aufgeschlagen wird: „Mit den Mittagstischangeboten des Gasthof Grün, des Café Forster und des Hotels INNdependence hat sich die gpe in Mainz einen guten Namen gemacht. Ich bin überzeugt davon, dass die gpe mit den Angeboten in Rathaus, Stadthaus und Zitadelle den in sie gesetzten Erwartungen gerecht wird. Im Rathaus  werden ab Anfang September 2 Köche als Fachkräfte mit 11 behinderten

Werkstattmitarbeiterinnen und -mitarbeitern die Speisen für alle drei Kantinen erstellen. Zudem ist auch der Kioskbetrieb im Stadthaus und Rathaus ab morgens 7.30 Uhr mit Brötchen, Kaffee und kleinen Speisen vereinbart, um auch das stadtinterne Catering sicher zu stellen. Ich denke, dies wird ein Konzept aus einem Guss“, zeigt sich Ebling über die getroffene Wahl sehr zufrieden. „Eine Kantine ist nicht nur ein Ort der Nahrungsaufnahme, sondern auch ein kommunikatives Zentrum – wenn wir dieses nun wieder zum Leben erwecken und zugleich Menschen mit Behinderung in das gesellschaftliche Arbeitsleben einbinden, rundet sich alles zu einem positiven Ganzen ab.“

Lediglich auf der Zitadelle startet die gpe zunächst nur mit einem Mittagstischangebot. „Ein Vollbetrieb an allen drei Standorten hätte uns zum jetzigen Zeitpunkt noch personell überfordert. Da wir unsere Sache aber besonders gut machen wollen, mussten wir uns dort zunächst auf die Essenausgabe beschränken.“ sagt Jörg Greis, technischer Bereichsleiter der gpe-Küchen.

Mittelfristig kann sich die gpe aber durchaus vorstellen, dort ein  Konzept umzusetzen, das den gastronomischen Schwerpunkt auf externe Gäste und Besucher legt. Mit einem gastronomischen Angebot auf der Zitadelle, das dann auch am Wochenende attraktiver Anlaufpunkt für Mainzer Bürgerinnen und Bürger sein könnte, bestünde dann die Möglichkeit, noch weitere sozialversicherte Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen zu schaffen.