Fahrsicherheitstraining für die „Wildparkjungs“

Nachwuchsfußballer des KSC zu Gast beim ADAC Nordbaden

Die KSC-Talente der U19 und U23 mit Betreuern und ADAC Instruktoren auf der Trainingsanlage des ADAC Nordbaden in Heidelberg.

„Angreifen, Stürmen und Tore schießen“ – damit kennen sich die jungen Fußballer aus dem Talentteam des Karlsruher Sport-Club (KSC) bestens aus. Am Montagvormittag ging es jedoch nicht um Ballgefühl, sondern um Fahrgefühl und Fahrzeugbeherrschung: 24 Nachwuchstalente der U19 und U23 des KSC absolvierten in Heidelberg ein Junge-Fahrer-Training beim ADAC Nordbaden.

Im Vordergrund des Trainings standen Fahr-Erfahrungen, die man als Führerscheinneuling zunächst noch nicht kennt. Beispielsweise wie man ein schlingerndes Fahrzeug auf nasser Fahrbahn wieder stabilisiert, wie man vor plötzlich auftauchenden Hindernissen rechtzeitig ausweicht oder wie sich eine „echte“ Gefahrenbremsung anfühlt. „Unser Training zeigt den jungen Autofahrern aber auch, wie sehr laute Musik oder geschwätzige Beifahrer den Fahrer beeinträchtigen“, erklärte Thomas Hätty, Leiter der Abteilung Verkehr und Technik des ADAC Nordbaden.

Edmund Becker, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, hat seinen „Wildparkjungs“ gerne den Trainingstag beim ADAC ermöglicht. „In der heutigen Zeit wäre es fahrlässig sich ausschließlich auf die fußballerische Ausbildung junger talentierter Spieler zu beschränken. Wir haben es uns auch zur Aufgabe gemacht, unsere Spieler bei der Persönlichkeitsentwicklung abseits des Fußballfeldes mit Rat und Tat zu unterstützen.“ Im Fahrtraining des ADAC sollen die Spieler wichtige Erfahrungen sammeln – nicht nur um sicher zum Training zu kommen, so Becker weiter.

Dennis Kopf und Alexander Schoch, beide aus den Reihen der U23, besser bekannt als KSC II, zogen in der Mittagspause ein erstes Resumee: „Für uns junge Fahrer finde ich es absolut hilfreich, dass wir hier üben können, mit Grenzsituationen richtig umzugehen,“ beurteilte Dennis Kopf das Sicherheitstraining. Alex Schoch unterstrich, dass es eine wichtige Erfahrung sei, die Grenzen seines Fahrzeugs, aber auch die eigenen Grenzen kennenzulernen. „Ich hätte nicht gedacht, dass schon wenige Stundenkilometer zuviel auf dem Tacho darüber entscheiden, ob ich mein Fahrzeug noch unter Kontrolle habe.“

Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren haben im Vergleich zu den routinierten Fahrern ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Im Jahr 2012 verlor in nahezu jedem dritten Unfall in dieser Altersklasse der Fahrer ohne Fremdeinfluss die Kontrolle über sein Fahrzeug. „Wir wollen erreichen, dass Fahranfänger mit den hier gewonnenen Erfahrungen bei der nächsten kritischen Situation im Straßenverkehr besser und sicherer reagieren und ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen können“, machte ADAC Experte Thomas Hätty deutlich.

Neben dem ernsten Hintergrund kam bei den angehenden Fußballprofis an diesem Tag aber auch der Spaß nicht zu kurz. Mit Hupkonzerten wurden die Teamkollegen angefeuert, im nächsten Durchgang auf der Gleitfläche das Auto schnell wieder einzufangen. Und bei den anschließenden, vorsichtigen Versuchen, den kleinen Hindernisparcours mit aufgesetzter „Rauschbrille“ – sie simulierte 1,6 Promille – fehlerlos zu Fuß zu bewältigen, gab es viel zu lachen.

Informationen zu den Trainings für Junge Fahrer, die rund 30 Prozent günstiger als ein Basis- oder Intensivtraining sind und regelmäßig in Karlsruhe und Heidelberg veranstaltet werden, erteilt die Verkehrsabteilung des ADAC Nordbaden in 76135 Karlsruhe, Steinhäuserstraße 22, unter Telefon 0721 8104-423 oder per E-Mail an Verkehr.Karlsruhe@nba.adac.de.