Tag des offenen Denkmals 2013 in Kaiserslautern

Am Sonntag, 08. September 2013, findet bundesweit wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmäler“. Auch die Stadt Kaiserslautern hat für diesen Tag ein vielfältiges Programm vorbereitet.

Mit dem diesjährigen Motto des Denkmaltages steht ein Thema im Mittelpunkt, das einen außerordentlich weiten Interpretationsspielraum besitzt und sich auf so gut wie alle Denkmale und Denkmalgattungen beziehen lässt. Das Motto greift die zentralen Fragestellungen der Denkmalpflege auf, die am Tag des offenen Denkmals öffentlich diskutiert werden sollen: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem und warum? Gibt es überhaupt "bequeme" Denkmale?

Nutzen Sie die Gelegenheit, am Tag des offenen Denkmals am 08. September 2013 in die lebendige Geschichte der Wahrzeichen der Stadt Kaiserslautern einzutauchen und diese Fragen zu erörtern.

Die Protestantische Stiftskirche, Marktstraße 13, ist eine der bedeutendsten gotischen Sakralbauten der Pfalz, mit dessen Bau um 1250/60 begonnen wurde. Der lang gestreckte frühgotische Chor mit Achteckturm wurde gegen 1291 vollendet. Die dreischiffige hochgotische Halle entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die achteckigen Westtürme wurden um 1500 fertig gestellt. Die Stiftskirche ist Mutterkirche der pfälzischen Kirchenunion von 1818. Sie ist von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Die Protestantische Kleine Kirche, Unionstraße 2a, wird ebenfalls von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Die Besonderheiten des Saalbaus von 1711 bis 1717 sind der Dachreiter mit Laterne über der Welschen Haube von 1754 und die klassizistische Ausstattung mit Kanzel und Orgel aus dem Jahr 1811. Seit 1818 im Besitz der Vereinigten Protestantischen Gemeinde, wurde die Protestantische Kleine Kirche 1991 bis 1993 umfassend renoviert.

Die Katholische Pfarrkirche St. Martin, eine ehemalige Minoriten-Klosterkirche am St.-Martins-Platz 5, wurde um 1295 errichtet. Die zweischiffige Hallenkirche mit Stuckdecken des frühen 18. Jahrhunderts besitzt eine bedeutende spätgotische Ausstattung, unter anderem ein Taufstein von 1516, eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes sowie Kreuzwegstationen des 19. Jahrhunderts. Die einstige Klosterkirche der Franziskaner ist von 14:30 bis 17:45 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf ab 15:00 Uhr angeboten.

Die Protestantische Apostelkirche, Pariser Straße 22, wurde von 1897 bis 1901 nach den Plänen von Ludwig Ritter von Stempel errichtet. Der monumentale Sandsteinquaderbau in neuromanischen Formen besitzt einen Zentralbau mit achteckigem Turm über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche von 1952 bis 1962 mit einer interessanten zeittypischen Neugestaltung des Innenraumes wieder aufgebaut. Sie ist von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Um 10:00 Uhr findet ein Festgottesdienst mit anschließendem Sommerfest rund um die Kirche statt. Des weiteren wird um 15:30 eine Führung und um 17:00 Uhr ein Orgelkonzert angeboten.

Die Katholische Pfarrkirche St. Rochus im Stadtteil Hohenecken, Rochusweg 3, wurde 1896/97 nach den Plänen des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker ganz in Sandstein ausgeführt als dreischiffige Hallenkirche im Stil der Spätgotik erbaut. Die neugotische Innenausstattung ist fast vollständig erhalten. Zu sehen sind beispielsweise drei Schnitzaltäre mit Heiligenfiguren, die Kanzel, die Kommunionsbank, der Beichtstuhl sowie die Einrichtung der Sakristei. Die Kirche ist von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf angeboten.

In direkter Nachbarschaft, im Hohenecker Rochusweg 2a, befindet sich die Katholische Rochuskapelle. Die ländliche Kapelle wurde 1748 als zeittypischer Kirchenbau des Spätbarocks errichtet. Im Innern befindet sich eine Westempore mit geschweifter Balustrade über Holzsäulen. Von 14:00 bis 17:00 Uhr ist die Kapelle geöffnet, auch hier werden Führungen nach Bedarf angeboten.  

Auf einem Felsplateau am ehemaligen Kaiserwoog liegen Kaiserpfalz und Pfalzgrafensaal. Die Anlage am Willy-Brandt-Platz 2 mit teilweise erhaltenen Grundmauern der staufischen Kaiserpfalz und Resten des Casimirschlosses stammt aus dem 16. Jahrhundert. Führungen durch die unterirdischen Gänge der Kaiserpfalz und den Pfalzgrafensaal finden von 11:00 bis 16:00 Uhr statt. Sie können nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei der Tourist Information unter Telefon 0631 365-4019 gebucht werden. Treffpunkt für die Führungen ist der Pfalzgrafensaal, die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 25 Personen begrenzt. Um 10:00 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel den Info-Container des Förderkreis Kaiserpfalz Kaiserslautern e.V. Von 11:00 bis 17:00 Uhr bietet der Förderkreis Führungen und Informationen zu den Sondierungsgrabungen, der Steinbearbeitung und der aktuellen Aufmauerung der Kaiserpfalz an.

Das Theodor-Zink-Museum in der Steinstraße 48 ist der im Jahr 1817 erbaute Fuhrmannsgasthof „Zum Rheinkreis“, der seit dem Umbau 1978 das Kulturhistorische Museum der Stadt Kaiserslautern mit volkskundlicher und stadtgeschichtlicher Sammlung beherbergt. Die weitläufige Vierseithofanlage mit ehemaligen Stallungen in Fachwerkkonstruktion und Scheune befindet sich ganz in der Nähe zum Mainzer Tor. Das Theodor-Zink-Museum wird von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein.

Zum Ausstellungsbereich des Theodor-Zink-Museums gehört auch der Wadgasserhof in der Steinstraße 55. Der bereits 1216 urkundlich nachweisbare und mehrfach umgebaute ehemalige Wirtschaftshof der Prämonstratenserabtei Wadgassen ist mit einer gotischen Kapelle, Resten von Wandmalereien des 15. Jahrhunderts und Barockzimmern mit qualitätvoller Stuckdecke ausgestattet. Heute finden sich hier in den Ausstellungsräumen zum Beispiel Möbel und Einrichtungsgegenstände des 18. und 19. Jahrhunderts. Von 11:00 bis 18:00 Uhr ist der Wadgasserhof am Tag des offenen Denkmals geöffnet, um 14:00 Uhr wird die Ausstellung über das architektonische und künstlerische Schaffen von Reinhard Hofbauer eröffnet.

Ein Stadtbild prägendes Gebäude ist die Fruchthalle in der Fruchthallstraße 10. Sie ist ein an florentinische Patrizierpaläste der Frührenaissance erinnernder kubischer Bau, der 1843 bis 1846 im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern nach Plänen des Zivilbauinspektors August von Voit als Markthalle mit Festsaal errichtet wurde. Das Erdgeschoss wurde von 1845 bis 1910 als öffentliche Markthalle genutzt. Die farbliche Ausgestaltung des Festsaals wurde 2006 anhand von Originalbefunden rekonstruiert. Die Fruchthalle kann von 10:00 bis 13:00 Uhr besichtigt werden, außerdem findet um 11:00 Uhr eine Führung statt.

Ab 12:00 Uhr ist in der Eselsfürth 11 das Irish House geöffnet. Um 1900 wurde das ehemalige Kurhaus mit Saalbau und Gartenterrasse außerhalb der Stadt im Landhausstil errichtet. Der heutige Musikclub weist einen unregelmäßigen Grundriss, eine Sandsteingliederung, ein Sichtfachwerk und Erker, einen runden Turm mit Schweifhaube sowie einen Treppenhausrisalit mit Glockendach und originalen Klappläden auf.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Am Turnerheim 2, unter der heutigen Meisterschule, ein Felsenkeller angelegt. Der rund 200 Meter lange Bier- und Felsenkeller wurde im Jahr 1944 zum Luftschutzbunker umgebaut. Er ist von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet und über die Ottostraße zugänglich, Führungen werden nach Bedarf angeboten.