Treffen der Hertiestädte in Bingen am 3. September – Charterhaus verhandelt noch

Ein Jahr nach dem ersten Treffen der Hertiestädte in Bingen gab es heute in Bingen eine Zwischenbilanz zu den Vermarktungsanstrengungen von CR Management Investment.

Zwölf der 32 Standorte konnten inzwischen verkauft werden. Von den drei rheinland-pfälzischen Häusern – Bingen, Idar-Obersten und Neustadt an der Weinstraße – allerdings noch keines. Für die Stadt hatte in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Georg Löffler der Leiter des Fachbereiches Zentrale Dienste, Andreas Günther, an dem Termin teilgenommen.

Sebastian Mogos-Lindemann von CR zeigte sich zuversichtlich, dass bis Jahresende noch vier weitere Immobilien veräußert werden können. An seinem Ziel, bis Ende 2014 alle restlichen Objekte verkauft zu haben, halte er fest. Diese freiwillige Selbstverpflichtung von CR sei realistisch. Das Engagement von CR sei sehr hoch und auch der Einsatz und die Anstrengungen der Städte groß. So hat beispielsweise der Neustadter Stadtrat bereits einen Bebauungsplanaufstellungsbeschluss für das Gebiet gefasst.

Das Treffen heute wurde von allen Seiten als konstruktiv und gut bezeichnet. Die Teilnehmer aus den Reihen der Städte bescheinigten CR, dass man Bewegung und Fortschritt sehe. Durch die Verkäufe sei auch Vertrauen zurück gewonnen worden. Einigkeit bestand darin, dass es sich bei den Hertieimmobilien um zentral liegende, positive Standorte handelt. Laut Mogos-Lindemann seien bei den zwölf verkauften Immobilien nicht nur die besonders guten Standorte dabei, sondern auch schwierige. Jede Transaktion habe ihre Eigenheiten gehabt.

Auch Neustadt an der Weinstraße sei ein guter Standort. Die Gespräche mit Charterhaus liefen noch, sagte Mogos-Lindemann. Die Geschäftsführerin von Charterhaus, Brigitte Van der Jagd, bestätigte dies gegenüber der Stadt telefonisch.

Land stellt sich hinter Städte im Bemühen um die Hertieleerstände

Zur Vorbereitung des Treffens der Bürgermeister der ehemaligen Hertie-Städte hatten sich die Stadtchefs der drei betroffenen rheinland-pfälzischen Städte (Feser für Bingen, Zimmer für Idar-Oberstein und Löffler für Neustadt an der Weinstraße) gestern in Neustadt an der Weinstraße getroffen.

Unter Beteiligung der Vertreterin des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz, Dr. Silke Dierks, haben die Oberbürgermeister die regionalpolitische Bedeutung der betroffenen Verkaufsflächen in ihren Städten hervorgehoben. Wichtige Handelsflächen sind dem Markt entzogen und behindern die Städte in der weiteren Einzelhandelsentwicklung. Insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden Online-Handels (etwa zehn Prozent des Einzelhandelsumsatzes werden über das Internet getätigt), sind attraktive Angebote in den Stadtzentren erforderlich, um Kundenströme anzuziehen. Diese Tatsachen müssen sich auch bei der Kaufpreisbildung wiederfinden. Denn bisher sind viele Verkäufe an überzogenen Kaufpreisforderungen gescheitert.

Die drei Oberbürgermeister haben vereinbart, in den Bemühungen zur Lösung des Hertie-Problems nicht nachzulassen. Die Initiative soll nicht eher beendet werden, bis alle ehemaligen Hertiehäuser einer attraktiven, neuen Nutzung zum Wohle der Innenstadt zugeführt sind. Seitens des Landes wird eine Stärkung der Attraktivität der Städte begrüßt und unterstützt. Auch das Land hat großes Interesse an der Lösung des Problems in den betroffenen Städten.