Jobcenter bietet zweite Chance zum Berufsabschluss und wirbt um Einstellung

Agentur für Arbeit: "Qualifiziert überzeugen"

Am 03.September 2013 findet bundesweit erstmals ein Aktionstag der Jobcenter statt unter dem Motto: „Einstellungssache – Jobs für Eltern“.
„ Wir nehmen diesen Tag als Anlass, die Öffentlichkeit und vor allem Arbeitgeber auf die Potentiale und Kompetenzen aufmerksam zu machen, über die Menschen in der Grundsicherung verfügen. Zu einem Zeitpunkt, an dem für viele Kinder die Schule begonnen hat, möchten wir auch deren Eltern sowie alle anderen bei uns gemeldeten Personen verstärkt auf dem Weg in Beschäftigung unterstützen“, erläutert Bertram Schuster, Geschäftsführer operativ des Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen.

Eine gute Möglichkeit, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, ist die Weiterbildung. Seit Januar läuft im Jobcenter das Projekt IMBUS (Informieren – Motivieren für Berufsausbildung durch Umschulung). Personen im Alter von 25 bis 40 Jahre ohne eine abgeschlossene Ausbildung erhalten die Möglichkeit durch Umschulung, den Berufsabschluss nachzuholen. Bisher wurden knapp 700 Personen durch das Jobcenter beraten. Davon haben bereits 50 eine Weiterbildung begonnen und sechs weitere werden in eine klassische Ausbildung einmünden. „Arbeitgeber suchen Fachkräfte. Wir bieten Geringqualifizierten durch das Projekt die Möglichkeit, solche Fachkräfte zu werden. Im Rahmen des Aktionstages besuchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vermittlung und des Arbeitgeberservice im Laufe der Woche verschiedene Unternehmen. Im persönlichen Gespräch werben sie gezielt für die Einstellung dieser frisch qualifizierten Männern und Frauen. Bei einigen Unternehmen finden direkt Vorstellungsgespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern statt“, Schuster weiter.

Wie wichtig und hilfreich eine abgeschlossene Berufsausbildung bei der Suche nach einer erfüllenden Beschäftigung ist, weiß auch Manuela Petschke. Die 33-Jährige konnte ihren gelernten Ausbildungsberuf als Bäckerin aus gesundheitlichen Gründen nur kurz ausüben. Daher wechselte sie den Beschäftigungsbereich und arbeitete einige Jahre ungelernt als Aufsicht in einer Spielhalle.

Auf Dauer füllte sie diese Beschäftigung nicht aus. Im Rahmen des IMBUS-Projektes erhielt sie die Möglichkeit, im Februar eine Umschulung als Kauffrau im Gesundheitswesen zu beginnen. „Ich freue mich, dass ich diese Umschulung machen kann. Der Ausbildungsberuf ist für mich unglaublich interessant und wird mich durch einen permanenten Lernprozess auch nach der Ausbildung weiter fordern. Es macht mir nichts aus, in der Freizeit zu lernen. Schließlich möchte ich mich nach der Umschulung am Arbeitsmarkt behaupten können“, fasst Petschke ihre Situation zusammen.