Informationsveranstaltung – Was bietet eine Genossenschaft?

v.l.n.r.: Franz Mersch, "Unser Laden"eG; Dieter Jergens, Vorstand VR-Bank; Margit Mohr, MdL; Daniela Watzke, Gen.verb.; Dorothea Frey, Fam. Gen.; Alexander Kostal, VR-Bank

Immer weniger Kommunen verfügen über genügend finanzielle Mittel. Die Infrastruktur und die Lebensqualität im ländlichen Raum leiden. Margit Mohr sieht in der Gründung von Genossenschaften eine Lösungsmöglichkeit. Zusammen mit der VR Bank Westpfalz fand am 10. Sept.2013 ein Informationsabend zu diesem Thema statt.

Daniela Watzke, vom  Genossenschaftsverband Frankfurt erläuterte die einzelnen Schritte zur Gründung einer Genossenschaft. Mittlerweile sind Genossenschaften in 13 Bundesländern mit insgesamt 20 Mio. Mitgliedern vertreten. Ob Dorfläden, Kinderbetreuung  oder erneuerbare Energien, Genossenschaften bieten ein großes Potential für gemeinschaftliche bürgerliche Existenzgründungen.

Durch die „Bündelung der wirtschaftlichen Kraft aller Mitglieder“ sieht Daniela Watzke die Genossenschaft als ideale Rechtsform für Unternehmen. Als Beispiel nannte sie das Bioenergiedorf Oberrosphe, ein Stadtteil der Stadt Wetter. Seit Oktober 2008 ist dort ein Biomasseheizwerk, das mit Holzhackschnitzel betrieben wird, in Betrieb. Für die Stromerzeugung wurde auf einer Fläche von 1300 m² eine Photovoltaikanlage in Eigenleistung montiert und ist seit Dezember 2008 am Netz.

Mit der Idee Beruf und Familie gut zu vereinbaren, gründete Dorothea Frey 2006 die Familiengenossenschaft eG. Am Anfang waren 13 Tagesmütter in der Genossenschaft tätig. Heute sind 55 Betreuerinnen für 52 Kinder zuständig. Die Flexibilität in der Betreuung und eine wohnortungebundene Beratung macht diese Genossenschaft wirtschaftlich erfolgreich.

Die Idee eines Nachbarschaftsladens hatte Franz Mersch, ehemaliger Ortsbürgermeister von Nieder-Hilbersheim, nachdem in seinem Heimatort keine Grundversorgung mehr gegeben war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten können jetzt die Gemeinden Nieder- und Ober-Hilbersheim auf zwei funktionierende Dorfläden stolz sein. „Eine Grundversorgung muss von den Bürgern gewollt sein, ehrenamtliches Engagement und die Einbindung der Vereine ist notwendig um einen Dorfladen am Leben zu halten“, so die Erfahrung von Franz Mersch.

Diese Beispiele sollten die Bürgerinnen und Bürger zur Gründung einer Genossenschaft motivieren, die durchaus viele Vorteile bietet.