Netzwerk Berufswahl – SIEGEL Südpfalz geht neue Wege

Das Projekt Berufswahl – SIEGEL unter der Trägerschaft der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWirtschaft möchte Schulen durch einen Wettbewerb anregen, sich im Rahmen der Berufswahlvorbereitung besonders zu engagieren.

Die im Netzwerk Berufswahl-SIEGEL Südpfalz zusammengeschlossenen Institutionen machen es sich seit 2005 zur Aufgabe, innovative Ansätze in der Berufsorientierung zu identifizieren und zu fördern. Mit der Ausschreibungsrunde 2013/2014 will die Jury, der u.a. Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Kammern, Agentur für Arbeit, Bildungsträgern und Schulen angehören, dem Zertifikat „Berufswahl-SIEGEL Südpfalz“ eine neue Ausrichtung geben.

Die hohe Bedeutung schulischer Berufsorientierung ist – angesichts eines sich anbahnenden Fachkräftemangels – verstärkt in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Auch dies hat dazu beigetragen, dass mittlerweile alle rheinland-pfälzischen Schulen verpflichtet sind, ihre berufsorientierenden Einzelaktivitäten in einem systematischen Gesamtkonzept zusammen zu führen und Koordinatoren zu benennen, die als feste Ansprechpartner nach innen und außen fungieren.

Vor diesem Hintergrund war es für das Berufswahl-SIEGEL Südpfalz an der Zeit, die Zertifizierung weiter zu entwickeln und außerordentliches Engagement an schulischen Aktivitäten festzumachen, die über das vorgegebene Pflichtprogramm deutlich hinausgehen. Für die Jury wird solcher Einsatz insbesondere darin sichtbar, inwieweit sich eine Schule für nachhaltige Kooperation mit Partnern aus dem Arbeitsleben öffnet und wie sie solche Kooperationen konkret ausgestaltet. Daher hat sie sich entschlossen, künftig solche Schulen auszuzeichnen, die im Rahmen innovativer Projekte nachhaltige Kooperationen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Kleinstbetrieben eingehen, erklärt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landau, Christine Groß-Herick und spricht für das Netzwerk Berufswahl-SIEGEL Südpfalz. „Ziel unserer Initiative ist es, Fachkräfte für die Region insbesondere durch duale Ausbildung zu gewinnen und den Übergang von Schule zu Beruf weiter zu optimieren.“

Das Berufswahl-SIEGEL nahm als regionales Pilotprojekt vor acht Jahren seinen Ausgangspunkt in Nordrhein-Westfalen. Die guten Erfahrungen in den Regionen Gütersloh, Bielefeld und Herford und der Aufbau eines durch die Bertelsmann-Stiftung unterstützten Netzwerkes führten zu einer raschen bundesweiten Verbreitung einer Idee, die im Frühjahr 2005 auch in der Südpfalz aufgegriffen wurde. Damals nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Einrichtungen der Politik, der Wirtschaft und der Bildung die schwierige Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt zum Anlass, das Netzwerk Berufswahl – SIEGEL Südpfalz zu gründen. Sie vereinbarten – koordiniert durch die Arbeitsagentur Landau – ein regionales Gütesiegel für vorbildliche Berufsorientierung auszuloben. Das Angebot stieß von Anfang an auf ein reges Interesse bei den Schulen.

Zuletzt wurden im September 2011 fünf Schulen ausgezeichnet, die nach Auffassung der Jury durch ihre pädagogische Konzeption und ihre Vernetzung mit Betrieben und Institutionen in herausragender Weise dazu beitragen, dass der Übergang Schule und Beruf gut gelingt.

„Jetzt gehen wir in eine neue Runde“, so Groß-Herick. Ende Juni wurden die neuen  Ausschreibungsunterlagen an allgemeinbildenden Schulen Sek I und II, Berufsbildenden Schulen mit den Berufsfachschulen sowie Schulen mit Förder-schwerpunkten verschickt.  Aber nicht nur die Schulen sind jetzt gefordert.

„Wir rufen ausdrücklich die Unternehmen in der Region aus, sich mit den Schulen zu vernetzen und sich mit gemeinsamen Projekten für junge Menschen, die in dem Prozess der Berufswahl stehen zu engagieren. Wir würden uns auch freuen, wenn weitere Unternehmensvertreter in der Jury mitarbeiten.  Es braucht verbindliche Partner, um einerseits Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu bieten und andererseits die Betriebe bei der Gewinnung von Nachwuchskräften zu unterstützen. Wir hoffen, dass sich viele Schulen und Unternehmen diesem Wettbewerb stellen und wir sind sicher, dass die Berufsorientierung durch solche Kooperationen neue Impulse erhält,“ so Groß-Herick abschließend.