Waffen sichergestellt – Waffenhändlerpaar ignoriert Gesetze

Wider besseres Wissen

Zollfahnder fanden zahlreiche Waffen, Munition und Pulver

Freiburg – Ein Waffenhändlerehepaar aus dem Regierungsbezirk Freiburg hat ohne die erforderliche Erlaubnis Waffen bearbeitet und hergestellt. In Wohnung und Ladengeschäft fanden Zollfahnder außerdem zahlreiche Waffen, Munition und Pulver, die für jedermann zugänglich und somit nicht den Vorschriften entsprechend gelagert waren.

Beamte des Hauptzollamts Lörrach hatten Ende 2014 am Grenzübergang Kappel-Fähre einen 52-jährigen Franzosen bei der Ausreise kontrolliert. Dieser hatte zuvor vier Gewehre  bei den deutschen Waffenhändlern erworben, ohne im Besitz der hierfür erforderlichen Papiere gewesen zu sein. Da eine Überprüfung der Waffenbuchführung zahlreiche Unregelmäßigkeiten ergab, erließ das Amtsgericht Freiburg einen Durchsuchungsbeschluss gegen das Ehepaar, den Freiburger Zollfahnder Mitte Februar vollzogen. Sie fanden zahlreiche Schusswaffen, deren legale Herkunft nicht nachgewiesen werden konnte. Auch entdeckten sie zahlreiche Waffenteile wie Läufe, Trommeln oder Verschlüsse, die von zerstörten Waffen stammten und aus denen teilweise die Seriennummern herausgefräst worden waren. Insgesamt stellten die Zollfahnder 19 Pistolen, neun Gewehre, 28 Waffenteile und 16 Kilogramm nicht ordnungsgemäß aufbewahrtes Treibladungspulver sicher:

„Um sich und ihren Kunden die Geschäfte zu erleichtern, haben die Waffenhändler sich über etliche Bestimmungen hinweggesetzt. Und sie sind wohl unbelehrbar: Vor kurzem haben wir vor dem Geschäft einen Franzosen festgestellt, der unmittelbar zuvor 2000 Schuss Munition bei den beiden erworben hatte – ohne die entsprechende Erlaubnis und somit illegal“,

so ein Ermittler.

Die Auswertung des umfangreichen Beweismaterials dauert an. Dem Ehepaar droht nun der Verlust ihrer Waffenhandelserlaubnis und somit die Schließung ihres Geschäftes.

Kurioser Zufallsfund: In der Werkstatt entdeckten die Zollfahnder eine selbst gebaute Geheimbrennerei: Hier betätigte sich offensichtlich der Hausherr und bediente seine Kundschaft auch mit Schwarzgebranntem.