Der Ritterschlag: Die Royal Photographic Society (RPS) in London verleiht den Kuratorenpreis an Claude W. Sui

Dr. Claude W. Sui

Dr. Claude W. Sui, Leiter und Senior-Fotokurator des Forum Internationale Photographie (FIP) an den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, erhält 2013 den Colin-Ford-Award, den Kuratorenpreis der Royal Photographic Society (RPS) in London. Dieser Preis kommt einem Ritterschlag gleich.

Die altehrwürdige Institution steht unter der Schirmherrschaft ihrer Majestät Queen Elizabeth II., 2004 wurde ihr die Royal Charter gewährt. Die Gründung der Royal Photographic Society erfolgte im Jahr 1853 unter der Schirmherrschaft von Königin Victoria und Prinz Albert, die der Vereinigung später das königliche Etikett verliehen. Ziel der Society ist „die Förderung von Kunst und Wissenschaft der Fotografie durch den Gedanken- und Erfahrungsaustausch unter Fotografen“. Als eine der ältesten Gesellschaften ihrer Art besitzt die Royal Photographic Society ein einzigartiges Archiv der Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Der jährlich vergebene Kuratorenpreis, bei Insidern als Nobelpreis auf diesem Gebiet angesehen, erinnert an Colin Ford, den ersten Direktor des National Museum of Photography Film & Television in Bradford (heute The National Media Museum). Zum allerersten Mal wird der renommierte Preis einem deutschen Fotohistoriker für sein bisheriges kuratorisches Schaffen verliehen.

Claude W. Sui hat in den Reiss-Engelhorn-Museen viel beachtete Ausstellungen kuratiert, z.B.

  • zu den Anfängen der Fotografie in Arabien (Ins Heilige Land – Pilgerstätten von Mekka und Medina bis Jerusalem. Fotografien aus dem 19. Jahrhundert, 2006)
  • einen umfassenden Überblick über die Hasselbladpreisträger (Weltstars der Fotografie – Die Preisträger der Hasselblad Foundation, 2009)
  • Ausstellungen über das Lebenswerk von Robert Häusser, Hasselbladpreisträger von 1995 (Robert Häusser – Das photographische Werk 1940 bis 2004)
  • ber den Pionier und Fotosammler Helmut Gernsheim (Fokus Mensch – Menschenbilder aus der Photosammlung Helmut Gernsheim, 2004 und Die Geburtsstunde der Fotografie – Meilensteine aus der Gernsheim-Collection, 2012).

In der Gernsheim-Ausstellung von 2012 kehrte die erste Fotografie der Welt „Blick aus dem Fenster in Le Gras“ von Joseph Nicéphore Niépce aus dem Jahre 1826 erstmals nach über einem halben Jahrhundert nach Europa zurück und wurde exklusiv in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim präsentiert.

Als Chairman wurde Sui in die Hasselblad Jury 2010 der Erna- und Victor Hasselblad Foundation, Göteborg (Schweden) berufen. Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter für Fotogeschichte an der Hochschule Mannheim, Fakultät für Gestaltung.

Die Verleihung des Colin-Ford-Award fand am 17. September 2013 im noblen Carlton House Terrace in London statt, wo einst das Carlton House stand, der Hauptwohnsitz von König Georg IV. während seiner Regentschaft als Prince of Wales.