Hochwasser Gegenstand von „Trockenübung“.

Die Vorderpfalz wird derzeit von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Zumindest gehen davon die Katastrophenschützer aus, die sich an der überregionalen (Trocken-)Übung „Starke Nachbarn“ beteiligen. Auch der Rhein-Pfalz-Kreis gehört zum betroffenen Gebiet.

Ebenso wenig wie in der Natur aktuell etwas von einer großen Flut zu sehen ist, wird mit echten Einsatzfahrzeugen oder Sandsäcken gearbeitet. Es handelt sich vielmehr um eine Stabsrahmenübung, bei der es vor allem um Organisatorisches und die Kommunikation zwischen den Kreisen, Städten und Gemeinden geht. Die Federführung liegt bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes. Unter anderem dürften – theoretisch – Evakuierungen anstehen. In diesem Fall wäre zum Beispiel zu klären, welche Transportmittel und –wege zur Verfügung stehen und wo es mögliche Notunterkünfte gibt.

Der Krisenstab des Rhein-Pfalz-Kreises tritt am frühen Freitagnachmittag in Limburgerhof zusammen, wo sich ein spezieller Führungsraum befindet. „Feierabend“ ist erst am Samstagabend, weshalb im Schichtbetrieb gearbeitet wird. Insgesamt kommen rund 30 Personen zusammen, aufgeteilt in eine Einsatzleitung mit Kreisfeuerwehrinspekteur Uwe Speichermann an der Spitze und einen Verwaltungsstab unter Regie von Christiane Blum-Magin, der Leitenden staatlichen Beamtin des Kreises. Als Stellvertreter fungieren im einen Fall Rainer Schädlich, im anderen Alexander Weber. Oberster Chef ist Landrat Clemens Körner.

Die Aufgabe der Übenden besteht darin, die Gefahrenlage, die von der externen Übungsleitung über die regulären Kanäle eingespielt wird, zu erfassen und zu analysieren, um dann Entscheidungen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen. Ausgeführt werden diese dann aber nicht, sondern nur an die Übungsleitung zurückgemeldet. Im Vordergrund steht das Kennenlernen von Arbeitsabläufen in der angenommenen Situation. Außerdem sollen das Team im Ernstfall auf diese Weise schon buchstäblich „eingespielt“ sein und wissen, auf welche Fachberater es bei Bedarf zurückgreifen kann. In den rheinnahen Gemeinden halten sich während der Übung ebenfalls Ansprechpartner bereit.