Kinderhaus Belchenstraße ‚kampfmittelfrei‘

Erster Bürgermeister Specht (r.) berichtet Bürgermeisterin Dr. Freundlieb (l.), Architekt Leber und Stadträtin Bade von der Kampfmittelbeseitigung

Insgesamt 116 Kilogramm Munition und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grundstück des zukünftigen Kinderhauses in der Belchenstraße gefunden. Bei der intensiven Suche wurden 6.300 Kubikmeter Bodenmaterial gesiebt und 900 Kubikmeter Schutt und Trümmer entsorgt. Nun ist das Gelände kampfmittelfrei und der Bau des Kinderhauses kann beginnen.

„Gerade beim Bau eines Kinderhauses müssen wir mit besonderer Sorgfalt sicherstellen, dass keine Gefahren im Boden schlummern“, betonte Erster Bürgermeister und Immobiliendezernent Christian Specht bei der Begehung der Baustelle. „Das war in der Belchenstraße besonders aufwändig, weil während und nach dem Krieg auf dem Grundstück tonnenweise Schutt und Trümmer abgelagert worden waren.“

Eine erste Kampfmittelsondierung im Juli 2012 erbrachte kein verwertbares Ergebnis, weil zu viele Metallteile in der Erde gefunden wurden. Daher wurde im September und Oktober der gesamte Oberboden auf dem Grundstück entfernt, außerdem mussten Bäume und Sträucher gerodet werden. Nach einer erneuten Kampfmittelsondierung im November 2012 konnte immer noch keine Baufreigabe erteilt werden, da auch in tieferen Bereichen größere Mengen Kriegsschutt die Messungen verfälschten. Deswegen musste das gesamte Gelände ca. zwei bis vier Meter tief ausgehoben werden. Das Bodenmaterial wurde komplett gesiebt, Schutt und Trümmer separat entsorgt, die restliche Erde wieder eingefüllt.

Bei diesen langwierigen Arbeiten wurden unter anderem zwei Dutzend Stabbrandbomben, mehrere Gewehrpatronen sowie eine Granate gefunden. Die Geschosse wurden dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zur sicheren Entsorgung übergeben. Aktuell wird das Gelände auf die ursprüngliche Höhe aufgefüllt und für die Bebauung vorbereitet. Demnächst soll die Bodenplatte gegossen werden.

Die Fertigstellung des Kinderhauses Belchenstraße wird sich allerdings wegen der aufwändigen Vorbereitung des Grundstücks um rund ein Jahr verzögern: Nach der ursprünglichen Planung sollte der Bau im Sommer 2012 beginnen und im August 2013 beendet sein. Aktuell wird damit gerechnet, das Gebäude im dritten Quartal 2014 in Betrieb nehmen zu können. Auch die Kosten sind gestiegen – von ehemals ca. 2,4 Mio Euro auf nun ca. 2,7 Mio Euro. „Aber das muss uns die Sicherheit unserer Kinder wert sein“, stellt Kämmerer Specht abschließend fest.

Für Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb war die Verzögerung des Baus aufgrund der aufwändigen Kampfmittelsondierung nicht vorhersehbar.

„Unser Ausbauziel ist dadurch aber nicht gefährdet“, stellt die Dezernentin klar. „Im Mittelpunkt steht das Wohl der Kinder und die Sicherheit der Mitarbeiterinnen, alles andere muss warten. Von daher freue ich mich, dass es jetzt endlich losgehen kann“, so Freundlieb.